Der gläserne Kunde

[Cel]

Meine Diskussion im Handy-Thread mit Lone-Gunman über das iPhone hat mich dazu gebracht, dieses Thema zu eröffnen. Es ging darum, dass das iPhone jedes mal, wenn man den Homebutton drückt, eine Speicherung des Zustandes des iPhones anfertigt, die dann von Technikern ausgewertet werden kann ... so wie ich verstehe, wenn man eine Verbindung zum Internet hat oder so ein Techniker mein iPhone in die Hände kriegt ... Beides ist nicht unmittelbar notwendig, um das iPhone zu benutzen. Sei's drum ...

[...] Es gibt immer eine Krux ...

[...] so ein quatsch, warum muss ich sowas hinnehmen, wenn ich etwas haben möchte? lässt du dir sowas gefallen? interessant, ich nicht.

Lone-Gunman behauptet also, dass er bei seinen Entscheidungen nie einen faden Beigeschmack hat, weil er dadurch zum Beispiel seine Daten preisgibt.
Meine Frage, ob das wirklich so sei, hast du freundlicherweise nicht beantwortet ... obwohl ich dich so freundlich gebeten habe ...

Dann habe ich mir Gedanken gemacht und habe festgestellt, dass es meiner Meinung nach nicht möglich ist, zu konsumieren, ohne etwas von sich preiszugeben. Wie seht ihr das?

Bestes Beispiel: Google. Wer benutzt die Suchmaschine nicht? Irgendwo habe ich gelesen, dass Goggle Suchanfragen eine bestimmte Zeit x mitsamt IP-Adresse speichert. Sicherlich nicht in jedermanns Sinn.
Die Folgen von Payback kennen wir ja alle, aber trotzdem nutzen viele es. Warum auch nicht? Das einzige, was die Typen dann wissen, ist, dass ich auf Axe stehe oder dass ich nur Colgate konsumiere. Wenn jemand etwas kauft, das einen in die Klemme bringen könnte, dann sollte er halt die Karte nicht nutzen ... Ich sehe da relativ wenige Probleme. Und auch das, was wir alle hier tun, bringt unsere E-Mail-Adresse an Spamversender, wenn zum Beispiel unser Username mit der Adresse zusammenhängt oder wir sie sogar angeben ... Es ist meiner Ansicht nach unmöglich, mit allen seinen Entscheidungen zufrieden zu sein.

Wie seht ihr das? Besonders interessant wäre die Frage, ob ihr Lone-Gunmans Position teilt, der behauptet, immer so zu handeln, dass er rundum mit seiner Entscheidung zufrieden ist und keinen negativen Nebeneffekt sieht.

[Cel]

Habt ihr dazu keine Meinung? Oder ist der Thread einfach untergegangen? Hiermit drücke ich ihn in der Liste wieder ein bisschen höher und bin gespannt auf Antworten.

[CrazyPeanut]

Gut, dass Google die Daten speichert kann man nicht verhinden, sonderlich schön ist es auch nicht, aber darauf verzichten geht ja auch nicht. Ist bei vielen genauso. Du glaubst nicht, wie viele Firmen und Unternehmen Daten von dir haben, ohne dass du es weißt.
Aber wenn man beispielsweise bei einem Gewinnspiel mitmacht und seine Adresse preisgibt, dann darf man sich auch nicht wundern, wenn man mit Werbung überhäuft wird.

[Cel]

Ich glaube das schon, habe ich ja auch selbst gesagt. Und Gewinnspiele muss man ja nicht mitmachen. Aber ein anderes Beispiel: Bei manchen Läden muss man ja seine Adresse aufschreiben, wenn man etwas umtauschen möchte. Da weiß man auch nicht, wo die Daten überall hingehen. Und auf Google kann man natürlich nicht verzichten. Aber damit hast du meine These ja schon bestätigt: Man kann nicht vermeiden, dass Daten über einen gesammelt werden.

[Yvi]

Das bei Google gespeichert wird, was ich mir anschaue, macht mir nichts aus. Soll doch Herr X wissen, dass ich ein Cover zu den und dem Nintendo Spiel suche, dass ich mich über Phsysik, Mathematik oder sonstige Schulfächer informiert hab und dass ich eine passende Uni suche.
Damit meine ich, dass ich nix zu verbergen hab Alles was ich je gegoogelt hab gehört wohl definitiv in den Bereich "Stinklangweilig" zumindest für die, die nicht die selben Interessen haben. Daher macht mir das nix aus.

Ich finde es von daher auch gar nicht soooo schlimm, eher sogar gut. Selbst wenn man mal ein "peinliches" Thema googelt ( Hm was ist ein peinliches Thema ) dann kennt die Person, welche das nacher irgendwo im Datenspeicher findet, immer noch nicht dich. Und diese wird auch kein Interesse haben, herauszufinden wer du bist.
Sollte aber ein Pädophiler im Google bestimmte Begriffe eingeben, kann man dort gleich nachhaken. Von daher finde ich es, wie geschrieben sogar gut.

Zu den Einkäufen: Dort ist es genauso, was kauf ich schon ein? Die können gern wissen, was für eine Kleidergröße ich habe oder ob ich lieber Cola anstatt Fanta trinke Wenn es sie freut dass alles zu wissen

Zu Emails: Ich hasse den Spam zwar, finde ihn aber nicht wirklich schlimm. Das meiste was kommt, ist sowiso nicht auf meine Interessen zu geschnitten, also wissen die nichts übermich, außer meiner Email Adresse. Der Spamschutz erleditgt dann auch den Rest, womit ich eigentlich sorglos die ganzen Mails ignorieren kann.

Ich versuche möglichst immer darauf zu achten, nicht zu viel von mir Preiszugeben. Wenn man also an einem Gewinnspiel teilnimmt oder ich mich irgendwo anmelde, vermeide ich es zu viel zusätzliches anzugeben, wie z.B die Telefonnummer oder ähnliches.
Trotzdem bin ich überzeugt davon, dass ich das meiste gar nicht weis und gar nichts gegen bestimmte Speicherungen meiner Daten machen kann. Wie gesagt seh ich das aber nicht allzu eng. Ich bin kein schlechter Mensch, welcher was zu verbergen hat Sollen sie mit meinem Profil glücklich werden.

[Lone-Gunman]

[...] Es gibt immer eine Krux ...

[...] so ein quatsch, warum muss ich sowas hinnehmen, wenn ich etwas haben möchte? lässt du dir sowas gefallen? interessant, ich nicht.

Lone-Gunman behauptet also, dass er bei seinen Entscheidungen nie einen faden Beigeschmack hat, weil er dadurch zum Beispiel seine Daten preisgibt.
Meine Frage, ob das wirklich so sei, hast du freundlicherweise nicht beantwortet ... obwohl ich dich so freundlich gebeten habe ...

Also irgendwie gibst du meine Aussagen falsch wieder.
Richtigstellung: Ich kaufe keine Apple-Produkte, weil ich mich nicht von so einer Firma veräppeln lasse (Stichwort Homebutton am iPhone), ergo kaufe ich Produkte von Firmen, wo ich weiß, dass es dort keine solche Funktionen gibt (ich bin bei HTC gelandet, imho der beste ppc-/pda-hersteller). So gehe ich bei einigen Feldern vor.

Sich aber heute über den gläsernen Kunden aufzuregen, kommt 10 Jahre zu spät. Der Chaos-Computer-Club z.B. warnt ja auch nicht erst seit gestern über diese Gefahren. Das Internet hat seit 2000 sein übriges getan, nun erkannten alle, wie wertvoll Adressen sind. Daher kann ich die Leute immer nur auslachen, die einen Audi TT in einem Einkaufszentrum stehen sehen und bereitwillig den Zettel mit allen Angaben ausfüllen.

Ich bin sicherlich nicht paranoid, jedoch vermeide ich es, unnötig überall meine Spuren zu hinterlassen, ob beim Einkauf (Bar, nicht mit Karte) oder im Internet.

100%ig vermeiden lässt sich sowieso nicht alles, dazu haben auch die Terroranschläge/-Gefahr beigetragen. Ob nun EMails gespeichert werden, Telefon- und Internetverbinden gespeichert und ausgewertet werdet etc. pp, jetzt ist es nun so. Schäuble-Fan war ich noch nie, diesmal hat er aber einiges übertrieben.

[Cel]

Danke, dass du mir da zustimmst, aber verzerrt habe ich nichts wiedergegeben. Wir haben wohl aneinander vorbeigeredet. Meine Aussage: "Es gibt immer eine Krux" war nicht auf Apple oder das iPhone bezogen, sondern eben auf alles, was so passiert - Beispiele stehen ja genug in diesem Thread.

[Lone-Gunman]

Cel...will wirklich nicht klugschei****, oder vielleicht habe ich nur ein Ei auf dem Auge...aber:

"Lone-Gunman behauptet also, dass er bei seinen Entscheidungen nie einen faden Beigeschmack hat, weil er dadurch zum Beispiel seine Daten preisgibt"

Ich gebe ja nicht meine Daten preis, wenn ich mir kein iPhone zulege, jetzt mal als Beispiel. Woanders bin ich auch vorsichtig, habe ich ja schon im Beitrag oben erwähnt.

So, mein Senf zum Thema