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Hardwaretest zum Nintendo DSi

Autor: Sebastian Fischer (Sebbbbe) für WiiG7. April 2009

Der Nintendo DS. Eine Erfolgsgeschichte, die ihres gleichen sucht. Erst vor wenigen Wochen wurde bekannt gegeben, dass sich der Handheld nun mehr als 100 Millionen Mal verkauft hat. Wir erinnern uns, am 02. November 2004 in Japan und am 11. März 2005 in Europa erschienen, überraschte das Gerät mit innovativer Touchscreen-Steuerung und zwei Bildschirmen. Mit verbesserten Screens und schickerem Design schickte Nintendo am 23. Juni 2006 das Update des Wunderapparats auf den europäischen Markt, den Nintendo DS lite. Auf der berühmt berüchtigten Herbstkonferenz letzten Jahres wurde nun schon die mittlerweile dritte Generation vorgestellt. Wir schreiben nun das Jahr 2009 und am 3. April erschien das neue Gerät mit dem Namen Nintendo DSi in den Farben weiß und schwarz. Was diesen Handheld von seinen Vorgängern unterscheidet, möchten wir euch nun vorstellen. Viel Spaß!

Der erste Eindruck

Was erwartet uns, wenn wir die Box des neuesten Sprösslings der Nintendo-Familie öffnen? Neben dem Grundgerät, finden wir das Netzteil, einen zusätzlichen Touchpen, eine dicke Anleitung und die Club Nintendo Karte vor. Schauen wir uns erstmal die Konsole an.

Die Maße sind vergleichbar mit denen des DS lite. Der neue DSi ist unwesentlich länger und dünner, als sein Vorgänger und die Oberfläche ist nun auch nicht mehr so glänzend. Das Weiß, bzw. Schwarz, ist nun eher matt und das Gerät wirkt auch etwas eckiger. Nintendo hat sich hier klar an das beliebte Design von Apple gerichtet. Während beim DS lite das Doppelbildschirm-Symbol auf der Oberfläche angebracht war, fallen einem beim neuen Gerät die Kameralinse, sowie eine kleine runde LED-Leuchte, auf. Wenn ihr den DSi aufklappt, was etwas leichter funktioniert, erkennt ihr die etwas größeren Bildschirme. Auf den ersten Blick fällt das vielleicht nicht auf, aber wenn ihr zum Vergleich das Vorgänger-Modell betrachtet, sieht man den Unterschied schon deutlicher. Die Anordnung des Steuerkreuzes, der Aktionsknöpfe, der Schultertasten und des Start- und Select-Buttons sind dem Nintendo DS lite nachempfunden. Dafür sind die Druckpunkte viel besser geraten, was häufig am DS lite kritisiert wurde, und richten sich wieder an das erste Modell. Der Powerknopf befindet sich dieses Mal unter dem Steuerkreuz und ist rund. Die Schultertasten haben sich etwas verkleinert, lassen sich aber wunderbar und einfach drücken. Auf dem Scharnier zwischen den beiden Bildschirmen befindet sich in der Mitte die zweite Kamera und rechts daneben das Mikrofon. Bei unserem Testmodell quietschte das Scharnier leider etwas beim Auf- und Zuklappen. Beim Nintendo DS lite gab es auf dem Scharnier zwei LED-Leuchten, die angezeigt haben, ob das Gerät angeschaltet ist, die Batterie langsam leerer wird und ob das Gerät sich gerade im Ladezustand befindet. Beim neuen Nintendo DSi gibt es dagegen drei LED-Leuchten, die auch mit Symbolen versehen sind. Die linke leuchtet gelb und zeigt an, dass das Gerät mit dem Internet oder mit einem Freund verbunden ist, die mittlere leuchtet orange sobald die Konsole geladen wird und die rechte zeigt mit dem blauen Licht an, dass das Gerät eingeschaltet ist. Die Lautstärke wird diesmal links am DS mit zwei Tasten geregelt und nicht mit einem Schieberegler, wie bei den Vorgängern. An der Vorderseite wurde der GBA-Modulschacht gestrichen und somit befindet sich dort nur noch die Möglichkeit Kopfhörer anzuschließen. Das heißt, dass ihr auch z.B. auf das Rumble Pak und die Guitar Hero Grip-Controller verzichten müsst. Rechts an der Seite findet ihr den Touchpen, der etwas länger und dicker geworden ist, und einen SD-Karten-Slot. Hinten befindet sich der Anschluss für das Netzteil, der sich von den Vorgänger-Modellen wieder unterscheidet, sowie den Schacht für DS-Spiele.

Die Verarbeitung ist auch hier wieder auf hohem Niveau und das Design ist wie immer Geschmackssache. Uns hat der matte und eckigere Look aber sehr gut gefallen.

Die Menüführung

Jetzt probieren wir das neue Gerät erstmal aus. Beim ersten Einschalten müsst ihr verschiedene Einstellungen vornehmen. So wird unter anderem nach eurem Geburtstag, der Uhrzeit, eurem Usernamen und eurer Lieblingsfarbe gefragt. Diese Dinge sind wichtig, damit euer Menü später korrekt und hübsch dargestellt wird. Apropos Menü, dieses ist nämlich jetzt anders gestaltet als früher. Es ähnelt nun dem Kanal-System der Nintendo Wii, denn es gibt eine lange Reihe von Kanälen, deren Anordnung ihr nach euren Vorlieben ändern könnt. Zunächst gibt es die Systemeinstellungen, die übrigens auch denen der Nintendo Wii ähneln. Hier könnt ihr euren Bildschirm neu kalibrieren, eure Daten verwalten, Daten ändern, Verbindungstest durchführen, euer Mikrofon testen und so weiter. Interessanterweise könnt ihr hier auch den Bildschirm noch eine Stufe heller stellen, als es auf dem DS lite möglich war. Dann findet ihr den Spiele-Kanal, mit dem ihr eure DS-Games zocken könnt. Daneben findet ihr den Kanal für die Kamera, für den Sound, den DSi Shop und die bekannten Menüs Download-Spiel und PictoChat. Die vielen anderen Kanäle braucht ihr für DSiWare und Programme, aber dazu und zu den einzelnen Kanälen gleich mehr. Auf dem oberen Bildschirm sehr ihr immer ein aktuell von euch geschossenes Foto oder eure selbst erstellte Nachricht, dazu euren Namen, das Datum, die Uhrzeit und die Batterie-Anzeige. Das Menü wirkt, auch wegen dem Foto, nun viel persönlicher und erfrischender und verdeutlicht Nintendos Absicht, den DSi täglich bei sich zu haben.

Die Kamera

Kommen wir nun zu einer der wichtigsten Neuerungen des DSi, den eingebauten Kameras. Die Auflösung beträgt jeweils 0,3 Megapixel, was nicht gerade besonders hoch ist, aber dennoch ausreichend, um gute und witzige Fotos zu knipsen. Auf dem systeminternen Speicher könnt ihr um die 400 Bilder speichern, wenn euch das zu wenig ist, könnt ihr diese aber auch auf eure SD-Karte speichern und verlegen. Doch gehen wir zunächst ans Fotografieren. Euch stehen elf verschiedene Linsen zur Verfügung. Neben dem normalen Fotografieren könnt ihr eure Bilder in Echtzeit verzerren, anders einfärben, Rahmen auswählen, zwei Gesichter vergleichen oder verschmelzen lassen und noch andere Dinge, die wirklich nett gemacht sind und mit denen man sich eine ganze Weile beschäftigen kann. Entweder löst ihr die Fotos per Klick auf dem Touchscreen aus oder ihr drückt einfach die Schultertasten. Ihr könnt dabei jederzeit zwischen der Außen- und der Innenkamera wechseln. Die geschossenen Fotos könnt ihr im Album einsehen und noch im Nachhinein verändern. Außerdem könnt ihr hier einstellen, welche Fotos im DSi-Menü angezeigt werden sollen und noch eine Dia-Show mit Effekten und vier verschiedenen Hintergrundmelodien abspielen. Wie gesagt könnt ihr auch Fotos auf die SD-Karte schieben und sie euch auf dem PC-Bildschirm nochmal ansehen. Im Kalender könnt ihr alle gemachten Fotos der einzelnen Tage ansehen und sie mit einer Nachricht verfeinern. Insgesamt kann man sagen, dass man viel Zeit mit der Kamera verbringen kann und gespannt sein darf, ob sie in zukünftigen DS-Titeln benutzt wird. Noch besser wäre es natürlich gewesen, wenn die Auflösung der beiden Kameras höher wäre, da heutzutage die meisten Handys schon mehrere Megapixel-Auflösungen bieten.

Der Sound

Die nächste große Neuerung ist das Nintendo DSi Sound Menü, das euch die Möglichkeit gibt, kurze Geräuschaufnahmen aufzunehmen und zu bearbeiten, sowie Musik abzuspielen. Aber fangen wir gemächlich an. Es gibt zwei Bereiche, einmal „Aufnehmen & Editieren“ und „Musik Editieren“. Im ersteren könnt ihr Sprachaufnahmen in Länge von zehn Sekunden durchführen. Diese könnt ihr danach bearbeiten, wie zum Beispiel rückwärts laufen lassen oder die Sprechgeschwindigkeit erhöhen und verlangsamen, sowie die Tiefen und Höhen variieren. Das funktioniert alles auf einem Feld, ihr müsst einfach nur euren Touchpen gleiten lassen. Außerdem könnt ihr das Gesprochene in verschiedenen Effekten erklingen lassen, zum Beispiel als Gezwitscher oder Trompetensound. Im zweiten Bereich könnt ihr AAC-Dateien mit der Dateierweiterung .mp4, m4a. oder .3pg abspielen und somit den DSi als Audioplayer benutzen. Ärgerlicherweise werden keine mp3-Dateien benutzt, weswegen wohl nur die wenigsten Menschen auf diese Funktion zurückgreifen werden. Dabei macht der DSi hier einen guten Eindruck, ihr könnt die Lieder genau wie im ersten Bereich abspielen, andere Effekte nutzen und auf dem oberen Bildschirm verschiedenste Animationen abspielen. So fahren im NES-Style ein paar Excitebikes über die Piste, Mario läuft ein typisches Level aus Super Mario Bros entlang, ein Schneeball bahnt sich den Weg über das Gelände oder Regentropfen landen auf einem See, natürlich alles im Takt zur Musik. Außerdem könnt ihr mit den Schultertasten ein Becken, bzw. eine Bassdrum benutzen und eure Lieblingslieder verfeinern. Auch könnt ihr Sprachaufnahmen einfügen, die ihr zuvor erstellt habt. Die Qualität ist dabei überraschend gut, was auch an den verbesserten Lautsprechern des Nintendo DSi liegt. Alles nette Funktionen, die zwar keinen Kauf rechtfertigen, aber dazu beitragen.

Der DSi-Shop

Mit der eingebauten Kommunikationstechnologie könnt ihr ganz einfach mit dem DSi ins Internet. Die Einstellungen laufen dabei ähnlich ab, wie bei der Wii. Zunächst müsst ihr einen Access Point suchen und diesen dann auswählen. Anders als bei den Vorgängern bietet der DSi auch die sichere WPA und WPA2 Verschlüsselung in drei Kanälen, die anderen drei bieten immer noch die veraltete WEP Verschlüsselung. Somit müsst ihr, wenn ihr zum Beispiel Mario Kart spielen wollt, immer noch auf WEP zurückgreifen. Wozu dann WPA2 fragt ihr euch? Na, um zum Beispiel in den neuen DSi Shop zu gehen. Wie auch an vielen anderen Stellen ist dieser dem Wii-Pendant sehr ähnlich. Mit den neuen Nintendo Points könnt ihr hier exklusive Software, genannt DSiWare, zu verschiedenen Preisen erwerben. Gleich zum Start gibt es kostenlos den neuen Opera-Browser mit dem ihr bequem durch das Internet surfen könnt und somit den alten teuren Browser nicht mehr braucht. Die neuen Games gibt es in den Preisklassen kostenlos, 200 Points, 500 Points und Premium, bei dem es ab 800 Points losgeht. Zum Start des DSi gibt es folgende Games: je 200 Points kosten Pyoro und Papierflieger, je 500 Points "WarioWare: Snapped!", "Art Style: AQUITE" und "Art Style: CODE".

Pyoro und Papierflieger dürften einigen bekannt sein, da sie aus der WarioWare-Serie entstammen und etwas erweiter wurden. In Pyoro steuert ihr einen kleinen Vogel und müsst aus dem Himmel fallende Früchte fressen und in Papierflieger steuert ihr denselben durch einen senkrechten Parcours. Für den günstigen Preis bekommt ihr hier gute Geschicklichkeitskost für zwischendurch geliefert. Auch die Art Style Serie ist für ihre gute Rätselkost schon von WiiWare bekannt. Dies ändert sich auch nicht bei DSiWare, im Gegenteil, AQUITE und CODE sind echte Geheimtips. Wer gerne kombiniert und rätselt sollte unbedingt mal reinschauen. Wöchentlich sollen mehr Games im DSi Shop veröffentlicht werden, hoffentlich bald auch mit Dritthersteller-Unterstützung.

Eine kleine Ausnahme stellt "WarioWare: Snapped!" dar, denn hier wird die interne Kamera zum Spielen genutzt! Der mittlerweile sechste Titel der Serie bietet wieder eine abgefahrene Präsentation mit verschiedenen Mikrospielchen, die nur einige wenige Sekunden andauern. Austragungsort ist diesmal eine Achterbahn und neben Wario stellen auch Mona, Jimmy T., sowie Kat & Ana ihre Spielchen vor. Jedes der vier Bereiche bietet je fünf Minigames, was natürlich verglichen zu anderen Titeln nicht gerade viel ist, dafür aber unterhaltend. Bevor ihr die Minigames nämlich bestreitet, wird ein Kameratest durchgeführt. Dabei müsst ihr euren Kopf und eure Hand in einer bestimmten Haltung haben, damit ihr anfangen könnt. Die Silhouetten werden euch auf dem oberen Bildschirm angezeigt. Hier liegt leider der Knackpunkt des Spiels. Bis ihr eine geeignete Umgebung mit guter Beleuchtung und gutem Kontrast gefunden habt, dauert es schon eine Weile und es kann auch zu Problemen in den Minispielen führen. Wenn es aber dann klappt, müsst ihr mit eurem Kopf und euren Händen verschiedene Bewegungen durchführen, um das Minigame zu bestehen, ähnlich wie bei Sonys EyeToy. So müsst ihr euren Kopf schütteln, um einen Hund zu trocknen, eure Fäuste hoch und runter bewegen, damit ihr einen Rücken massiert oder zwei Finger in eine Nase stecken. Nachdem ihr die Minispiele beendet habt, beginnt der Spaß vom neuen, denn nun werden euch Szenen aus der letzten Minute gezeigt und dieses Mal nicht in Silhouetten. Die Mimiken und Gestiken sind einfach köstlich und werden auch in kleine Geschichten eingebettet. Super! Seid ihr wieder im Hauptmenü von "WarioWare: Snapped!" werden auf dem oberen Bildschirm die Fotos weiterhin gezeigt, aber leider kann man diese Szenen weder speichern noch an Freunde versenden. Bitte beim nächsten Mal! Der Clou ist das Level von Kat & Ana, denn der entpuppt sich als Zweispielermodus. Das heißt, zwei Personen müssen sich vor eine Kamera wie Hans Wurste bewegen. Doppelter Spaß ist vorprogrammiert.

"WarioWare: Snapped!" besitzt großes Potential und gehört definitiv zu den Spielen, die ihr euren Freunden zeigen wollt. Wer sich auf den kurzen Spaß einlassen möchte, sollte dies unbedingt tun, aber viel mehr als eine Techdemo ist dieses Spiel nicht.

Lohnt sich der Kauf?

Verbesserter Sound
DSiWare
Witzige Kamera- und Audiofunktion
Neues edles Design und neues Menü
Keine sichtbaren Fingerabdrücke
Verbesserter kostenloser Internetbrowser
SD-Karten-Unterstützung
WPA- und WPA2-Verschlüsselung
Kein GBA-Modulschacht
Regionalcode für exklusive DSi-Software
Keine MP3s abspielbar
Niedrige Kamera-Auflösung (0,3 Megapixel)
Ältere Online-Games nur mit WEP Verschlüsselung
Das sei zunächst natürlich jedem selbst überlassen. Fakt ist, dass der DSi die bisher beste Variante des Nintendo DS darstellt. Wer noch die erste Generation besitzt, sollte unbedingt über einen Kauf nachdenken, alle die einen DS lite besitzen, sollten überlegen, ob die neuen Funktionen einen Kauf rechtfertigen, vor allem im Bezug auf den fehlenden GBA-Modulschacht. Und Achtung an alle Importfreunde! Der Nintendo DSi besitzt einen eingeschränkten Regionalcode, der es nicht erlaubt zukünftige DSi-Software aus den USA bzw. Japan auf eurem europäischen Gerät abzuspielen. Dies bezieht sich aber wirklich nur auf die Spiele, die exklusiv für den DSi entwickelt werden. Nintendo hat uns wieder ein qualitativ sehr gutes Gerät vorgesetzt, das nun hauptsächlich mit neuen multimedialen Funktionen glänzt und sich einige Dinge von der Nintendo Wii abgeguckt hat. Den Nintendo DSi bekommt ihr für 169,99€ mit 1000 Nintendo Points als Startgeschenk ab sofort im Handel.

Wenn ihr WiiG unterstützen möchtet, kauft euren Nintendo DSi am besten über unseren Partnershop Amazon.de! Im Folgenden haben wir für euch einmal alle verfügbaren Nintendo-Konsolen zusammengestellt. Das jeweilige Angebot ist also nur noch einen Mausklick von euch entfernt! Es entstehen dadurch selbstverständlich keine Mehrkosten für euch.

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