GamesCom 2009: EA

[prime]

Need for Speed: Nitro

Bei EA lag der Fokus auf dem neuen Need for Speed Nitro, das nach dem eher schwachen Undercover im Vorfeld eher für Skepsis, als für Euphorie gesorgt hat. Doch genug von Vorurteilen und Spekulationen, wir haben in einer gemütlichen Runde mit dem Produzenten selbst Hand angelegt und servieren euch nun einen frischen Eindruck vom Spiel.

Need for Speed wurde dem Konzept der Wii angepasst, soll heißen: Einfaches aber spaßiges heizen für Jedermann. Dass dabei Dinge wie das Fahrverhalten ins Hinterterffen geraten, war vorher schon zu erahnen und tatsächlich ist das Spiel eine reine Arcademaschine geworden. Beim Anspielen haben wir uns ein flottes Rennen mit mehreren Computergegnern geliefert, dabei fielen einige NFS-typische Elemente auf: Es gibt wieder einen Haufen lizensierter Wagen, sei es ein Porsche Cayenne, ein Audi R8 oder ein Chevrolet Camaro, hier findet jeder seinen Liebling. Auch die verschiedenen Rennmodi wie Rundkurs oder Drag sollen wieder enthalten sein. Über die Story (sofern vorhanden) haben wir bisher nichts erfahren.



Doch warum ist das Spiel nun ein Casualtitel? Zunächst wäre da die quitschbunte und überzogene Darstellung der Rennen und Autos, die eher an Matchboxwagen erinnern, als an ihre realen Vorbilder. Zwar ist die Tuningmöglichkeit wieder enthalten, aber an ein detailliertes Einstellen à la ProStreet ist keinesfalls zu denken, denn viel mehr hat man sich hier das „kaufen-einfärben-fertig“-System zu Eigen gemacht. Keine schlechte Sache, aber für die wirklichen Tuning- und Autofans ist das natürlich nicht befriedigend. Apropos Färben: Jeder Fahrer hat ein bestimmtes Symbol in einer bestimmten Farbe, womit es jederzeit möglich ist, den Führenden zu erkennen. Dies geschieht aber nicht über eine kleine Anzeige, vielmehr wird die komplette Umgebung mit dem Style des Schnellsten überzogen.
Sollten bis hierhin noch Zweifel an der Casualorientierung des Spiels bestehen, räumt spätestens die Steuerung diese komplett aus. Lenken, Gas geben und Bremsen, viel mehr darf man hier nicht erwarten. Natürlich besteht kaum ein Grund, letzteres einmal in die Tat umzusetzen, da wir jede Kurve in einem kindlich naiven Drift nehmen können. Dass die Drifterei eigentlich Zeit kosten müsste und wesentlich komplexer ist (Gegenlenken ist beispielsweise kaum nötig), ist in dem Fall egal, denn es ist ja durch und durch ein Arcaderacer, der sich an die kleinen Racer richtet.


primes Fazit:

Need for Speed Nitro könnte es schaffen, mehr Anklang und Fans zu finden als das bestenfalls durchschnittliche Undercover. Zwar können eingefleischte Fans wohl eher weniger damit anfangen, aber dank seiner leichten Zugänglichkeit, einer bisweilen gut funktionierenden Steuerung und jede Menge lizensierte Karossen (darunter auch erstmalig SUVs) könnte es einen neuen Fankreis für sich gewinnen, nämlich die kleineren Wiibesitzer ohne Vorkenntnisse. Mir persönlich war das Spiel viel zu arcadelastig, aber als Einsteiger-Renner taugt es sicherlich, für die erfahrenen Rennspieler gibt es Need for Speed Shift – EAs Strategie könnte diesmal aufgehen, hoffen wir das Beste für diese an sich tolle Rennserie!


Sammys Fazit:

Ich persönlich fand NfS: Nitro spielerisch zwar rasant und unkompliziert, jedoch schon zu arcadig. Das Kollisionsverhalten war etwas merkwürdig und selbst bei den haarsträubensten Crashs landete mein Fahrzeug wieder so, dass es ohne Umschweife in Fahrrichtung weiterdüsen konnte. Eine nette, aber doch irgendwo gewöhnungsbedürftige Idee ist auch die Einfärbung der Umgebung mit den Symbolen des Führenden.
Wer Lust auf eine flotte und anspruchslose Flitzerei hat, wird hier sicherlich schnell glücklich. Die Need for Speed-Serie schlägt mit diesem Teil aber definitiv eine andere Richtung ein und ich bin gespannt, wie das Endprodukt sich auch in Sachen Umfang präsentiert.