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Umfrage: Kriegsspiele vor realem Hintergrund – was meinst Du dazu?
Je realistischer desto besser. Ich finde es gerade deshalb klasse!
19.44%
7 19.44%
Es ist nur ein Spiel, da interessiert mich der Hintergrund ohnehin nicht. Also immer her damit!
19.44%
7 19.44%
Ist manchmal schon übel, aber das Gameplay ist mir wichtiger – solange das Spiel überzeugt bin ich dabei!
16.67%
6 16.67%
Gefällt mir gar nicht und ich zocke solche Spiele nicht!
44.44%
16 44.44%
Gesamt 36 Stimmen 100%
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Virtueller Krieg - Wie steht Ihr dazu?
13.09.2009, 12:54,
#26
RE: Virtueller Krieg - Wie steht Ihr dazu?
Naja, ich zocke selten Shooter. Reale Kriege nachzuspielen finde ich jetzt nicht so toll, aber bedenklich finde ich schon einige Animationen. Während ich in Turok 2 damals noch ohne Gewissensbisse alles abgeknallt habe, fand ich ein Video von den neuen Turok über diverse Möglichkeiten, Gegner auf brutale Weise umzubringen richtig Ekel erregend. Aber das ist im Grunde doch schon ein anderes Thema.
Auf jeden Fall ist es bestimmt abstoßend, wenn man zum Beispiel durch den Zweiten Weltkrieg Freunde und Familie verloren hat und nun Kinder ohne weiteren Bezug positiv über die Möglichkeiten in einen WW2-Shooter reden. Das finde ich bedenklich. Fiktive virtuelle Kriege sehe ich da eh anders, aber allgemein mag ich es so oder so nicht, wenn es nicht gerade Star Wars ist.
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13.09.2009, 13:04,
#27
RE: Virtueller Krieg - Wie steht Ihr dazu?
Ich habe zu diesem Thema ein sehr einschneidendes Erlebnis:
Ich spiele im Normalfall keine Shooter, ist nicht so mein Geschmack, außer es handelt sich um wirklich außergewöhnliche Spiele (Bioshock), oder halt Halo, bei dem mich der Multiplayer sehr anspricht.
Jedenfalls spiele ich halt "diese" Spiele recht selten. Vor 1-2 Jahren las ich Wolfgang Borchert, ein sehr toller Nachkriegsautor. Er schildert das Leid im Krieg und auch danach so authentisch, dass es einem sehr zu denken gibt.
Ich lieh mir dann, ziemlich direkt danach irgendein MoH aus und ich war geschockt, einerseits weil ich solche Spiele lange nicht mehr spielte, andererseits durch den Einfluss Borcherts.
In dem Moment des Spielens, fand ich das Gespielte irgendwie abartig, hab es dann auch wieder ausgemacht.
Wenn man Geschichten liest, in denen beschrieben wird, wie ein Soldat in einem Bunker sitzt, nur darauf wartend, loszustürmen um andere, ihm unbekannte Menschen zu töten, und es ihn allmählich krank macht, dann denke ich, sieht jeder dieses Thema etwas anders.
Aber jetzt allgemein zum Thema Realismus:
Ich denke, sind diese Spiele eher unrealistisch angesetzt, machen sie mir mehr Spaß. Ich möchte nicht virtuell die schlimmsten Momente der menschlichen Geschichte nachspielen.
[Bild: sk8te4sesch.jpg]
[Bild: sk8te4seschwiig.png]

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13.09.2009, 13:10,
#28
RE: Virtueller Krieg - Wie steht Ihr dazu?
Was ist eigentlich mit dem ersten Weltkrieg? Gibt es da Spiele zu? Und wieso hat man von denen noch nichts gehört, wenn ja? Allgemein neigen die Leute ja dazu, den 2. Weltkrieg weitaus schlimmer und schlechter zu bewerten als den 1. Weltkrieg ...
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13.09.2009, 17:37,
#29
RE: Virtueller Krieg - Wie steht Ihr dazu?
Soweit ich weiss, gibts über den ersten Weltkrieg praktisch keine Spiele. Liegt aber vermutlich auch eher daran, dass es ein eher geduldsamer Krieg war und schlussendlich gabs ja doch nur Verlierer. Und die Waffen und Fahrzeuge waren noch nicht so entwickelt wie zur WWII Zeiten. Die Entwickler wollten die Spiele sehr realistisch gestalten und vermutlich sprechen die WWII Shooter auch mehr Personen an (Grund: aktueller). Man kann über viele Punkte spekulieren, wieso es keine WWI Spiele gibt (oder halt sehr wenige). Für mich sind es diese, die ich aufgezählt habe, gibt bestimmt noch mehr oder andere Meinungen.
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13.09.2009, 17:51,
#30
RE: Virtueller Krieg - Wie steht Ihr dazu?
Mhhh ... Was meinst du mit "geduldsam"? WWI war doch weitaus kürzer ...
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13.09.2009, 18:05,
#31
RE: Virtueller Krieg - Wie steht Ihr dazu?
Kürzer war er allemal, ich habe es eher auf die Art des Krieges bezogen. Die meiste Zeit wurde in den Gräben verbracht und es wurde auch nur angegriffen, wenn man wirklich sicher war das es klappen könnte. Daher halt geduldsam. Zuerst wollte ich ja schreiben, das es ein eher langweiliger Krieg war, da man viel Zeit in den Gräben verbrachte hat und sich auf Distanz verteidigte, aber das war irgendwie nicht das passende.
Aber nochmal zurück zum Thema. Ich denke, dass der zweite Weltkrieg wesentlich spannender als der Erste war. Das ist vermutlich auch der Grund, das es keine (oder wenige) erste Weltkriegs-Spiele gibt.
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19.11.2009, 21:12,
#32
RE: Virtueller Krieg - Wie steht Ihr dazu?
Aus aktuellem Anlass möchte ich das Thema noch einmal aufgreifen. Ihr habt sicher schon gehört, was beim neuen Call of Duty abgeht und da stellt sich mir abermals die Frage; wie weit ein Spiel gehen darf und wann die Schmerzgrenzen erreicht sind.

Hier noch einmal unkommentiert der Grund für diesen Post:

Würde mich mal interessieren, wie die Meinungen hierzu sind. Meine Meinung wird noch folgen, die braucht aber etwas Zeit um formuliert zu werden (damit ich nicht zu ausfallend werde, so viel schon mal vorweg).
[Bild: metal_warrior.jpg]
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19.11.2009, 21:29,
#33
RE: Virtueller Krieg - Wie steht Ihr dazu?
Ich habe keine Lust mir das ganze Video anzugucken, aber wenn ich mittendrin sehe, dass man ganz lustig auf die davonlaufenden Passanten schießen darf/soll, dann ist bei mir Schluss mit lustig.
Gibt es sowas häufiger in Kriegsspielen?
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19.11.2009, 21:33,
#34
RE: Virtueller Krieg - Wie steht Ihr dazu?
mir kam grad fast des kotzen wo ich den anfang gesehen hab also ne danke das geht echt viel zu weit
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19.11.2009, 22:04,
#35
RE: Virtueller Krieg - Wie steht Ihr dazu?
Also , ich habe es nochnicht gespielt , werde es aber am Wochenende tuen , da ich es dort geliehen bekomme. Das diese Mission sehr grenzwertig seinen soll , habe ich ja schon gehört. Was ich hier allerdings sehe , ist für mich schon ziemlich krankhaft. Trotzdem werde ich es Spielen , und ich möchte mir ein eigenes Bild dazu machen , auch wenn es wahrscheinlich nicht vertretbar ist. Die Mission , ist wohl doch fehlgegegriffen , vorallem da grade die Geschwindigkeit , also dieses sehr langsam vorranstreiten als noch weiter zuspitzend. Ich werde es spielen , die Mission wohl warscheinlich auch mit fassungslosigkeit aufnehmen , und werde dann darüber wohl noch einen Beitrag verfassen.

Ich denke hier kann sich auch schwirig rausgeredet werden , das es ein Nadelstich Amerikas gegen Russland ist , oder gar einfach fiktiv (endschuldigt die Schreibweise wenn es falsch ist.) In diesen Punkten muss ich wohl Metal und allen anderen die Kritik ausüben an Kriegsspielen zustimmen. Ich werde es so sehen das ich es wohl spielen werde wegen Aktion und Grafik und Gameplay spielen werde , aber für die Inhalte wahrscheinlich selber erst einmal Erklärungen für mich selbst finden.
Wie gesagt , die genauen Gefühle dazu möchte ich mehr oder weniger erst erleben um darüber wirklich zu urteilen . Nichts desto trotz , hab ich über den rest nochnicht alzuviel Krankhaftes gehört , weshalb ich mich doch darauf freue.
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19.11.2009, 22:08,
#36
RE: Virtueller Krieg - Wie steht Ihr dazu?
Ich habe jetzt erst erfahren das es so was in MW2 gibt, und ich muss doch sagen das ich die Zensur des Spiels in Deutschland in dem Fall gutheiße. Um auf Sammys frage einzugehen, nein so was gibt es meines Wissens nach nicht häufiger in Shootern (außer vielleicht GTA usw). In den meisten mir bekannten Shootern führt das töten oder verletzen von Zivilisten zum Game Over. In der deutschen Version von MW2 wurde dies ja auch dementsprechend geändert. Das ändert allerdings nichts daran das ich so etwas absolut abartig finde, und auch nicht spielen will. Selbst wenn es nicht Pflicht ist auf die Zivilisten zu schießen, finde ich die bloße Möglichkeit schon echt ekelhaft. Ich werde mir MW2 wahrscheinlich auch kaufen, da ich auch den Vorgänger nicht schlecht fand. Allerdings werde ich mir NICHT die Uncut aus Österreich oder so holen.
"The world outside is burning with a brand new light.
But it isn't one that makes me feel warm.
Don't go mistaking your house burning down for the dawn."
-Frank Turner
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19.11.2009, 22:10,
#37
RE: Virtueller Krieg - Wie steht Ihr dazu?
Also ein paar Vorworte:

Die Szene an sich ist grausam, als ich sie damals zum ersten mal gesehen habe, habe ich mich auch gefragt, warum soetwas sein muss. Laut IW wollte man den Terror in seiner ganzen Grausamkeit zeigen - das ist geglückt! Rolleyes
Nun ein paar Sachen dazu: In Deutschland ist die Szene entschärft (man sieht den gameover-Screen, sobald man auf einen Zivilisten schießt - für mich absolut nachvollziehbar und sinnvoller Schritt. Wie Activision das allerdings gemacht hat (keine Ankündigung und immer brav gesagt, die d. Version sei identisch zur US-Version), ist eine Frechheit.
In Russland ist das Spiel mittlerweile vom Markt genommen, verständlicherweise, denn IW würde eine solche Szene nie auf einem amerikanischen Flughafen darstellen.

Nochmal zur eigentlich Szene: Ich finde sie grausam, da geht man einen Schritt zu weit und bietet Computerspielkritikern neue Angriffsfläche. Nichtsdestotrotz finde ich Spiele wie Manhunt immer noch abschreckender und bösartiger, aber hier hat man ebenfalls eine Grenze überschritten.
Allerdings wird dieses Spiel wie die anderen CoDs sich in meine Spielesammlung einreihen, einfach wegen den anderen vielen guten Gameplayelementen - und da spricht kein Gewaltverherrlicher, sondern ein nüchtern betrachtender Zocker. Das Spiel wird durch die Szene nicht besser, die anderen Gameplayelemente aber auch nicht schlechter, weshalb ich zum Urteil komme, dass soetwas eig. überflüssig ist, aber es gibt brutalere Szenen in Videospielen.
[Bild: Prime+WiiG.jpg]

[Bild: prime.jpg]
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19.11.2009, 22:13, (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.11.2009, 22:16 {2} von Dragon.)
#38
RE: Virtueller Krieg - Wie steht Ihr dazu?
Ich habe bereits davon gehört, jetzt aber erstmalig selbst gesehen. Ich kann nur eines dazu sagen: Das ist unter aller Würde.

In der nächsten Berichterstattung über einen Amoklauf wird genau diese Szene von den Medien aufgegriffen werden. Mit Sicherheit.
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19.11.2009, 22:44,
#39
RE: Virtueller Krieg - Wie steht Ihr dazu?
So, ich habe lange rumgetüftelt, um meine Meinung irgendwie in halbwegs niveauvolle Worte zu fassen – was mir zugegeben gar nicht so einfach gefallen ist und wohl auch nicht gelungen ist. Sollte ich im Folgenden also irgendwem auf den Schlips treten oder Befürworter des Spiels diskriminieren, dann entschuldigt das bitte. Was nun folgt ist meine Meinung zum Spiel und seinen Machern und nicht meine Meinung über dessen Fans.

Tja, wo soll ich nur beginnen? Infinity Ward und Activision haben es hier geschafft, mit nur fünf Minuten Gameplay alle Aufklärungsarbeit zum Thema Gewalt in Computerspielen über den Haufen zu werfen. Wann immer wir Spieler in Zukunft die Diskussion mit Jugendschützern, Politikern oder den Medien suchen, argumentieren wollen oder um mehr Akzeptanz bitten, in Zukunft wird die Gegenseite nur noch drei Worte als Argument bringen müssen: Modern Warfare 2. Dieser (entschuldigt bitte) hinterletzte Dreck hat alle Bemühungen um mehr Toleranz und Aufgeschlossenheit gegenüber Gaming um zehn bis zwanzig Jahre zurückgeworfen. Bravo! Das erst mal zum Thema Konsequenzen.


Ich muss mich einfach fragen, warum das überhaupt sein musste. Will das Spiel schockieren? Will es einfach nur krass rüberkommen? Das Unvorstellbare wagen? Oder ist es der (erfolgreiche) Versuch, das Spiel noch mehr ins Gespräch zu bringen? Auf Kosten der Spieler wohlgemerkt.

Was der inspielerische Grund für diese Mission ist und wie das Ganze in die Story verzahnt wurde, spielt dabei für mich keine Rolle. KEINE Story dieser Welt kann so etwas begründen oder rechtfertigen. Und auch die Zensur in der deutschen Version macht das Gezeigte keinen Deut besser oder harmloser; ganz im Gegenteil: In unseren Landen bekommen wir nur eine andere Form der Gräuel präsentiert. So werden wir in der deutschen Version zwar keine Täter, aber tatenloser Zuschauer und Mithelfer, was genauso schlimm ist.


Bis zum heutigen Tag habe ich mich nie für mein Hobby geschämt. Ich habe Mortal Kombat als harmlosen Splatter-Spaß abgetan, habe Manhunt sozialkritische Aspekte zu Gute gehalten und bei GTA gesagt, dass es nicht das Ziel des Spiels ist Passanten abzumurksen.
Und natürlich gab es schon immer geschmacklose Spiele, auch härtere Sachen als das hier. Aber das waren meist Nischenspiele, Games die keinen interessiert haben, Games bei denen ich immerhin sagen konnte "sie sind scheiße“ oder "kranke Games für kranke Leute". Dieses Mal aber geht es um ein Spiel, das locker 10 Millionen Mal verkauft werden wird und seine Entwickler mit eben solchen Geschmacklosigkeiten zu Dagobert Ducks machen wird. Um ein Spiel, das aller Wahrscheinlichkeit nach wieder reihenweise zum "Spiel des Jahres" ernannt wird. Und das sich zum meist gespielten Online-Game auf den gängigen Plattformen aufschwingen wird.
Und ausgerechnet dieses Spiel muss sich damit rühmen, einen spielbaren Amoklauf als trauriges Inszenierungs-Highlight zu bieten. Ich bin nicht nur entsetzt und beschämt, ich fühle mich von den Entwicklern und vom Publisher regelrecht missbraucht – denn wir als Spieler werden alle unter diesen fünf Minuten Gameplay noch SEHR lange zu leiden haben; ganz gleich ob uns das Spiel gefällt oder nicht.

Reife Leistung Activision und Infinity Ward. Ihr seid das erste große Entwickler-Publisher-Gespann, dass es in über 20 Jahren geschafft hat, sich meine tiefste Verachtung zu verdienen.


Soviel zu meiner Meinung. Abschließend möchte ich noch ein paar meiner Vorredner ansprechen – bitte nicht falsch verstehen, ist natürlich kein Angriff gegen Euch direkt und jeder soll spielen, was er / sie für richtig hält. Dennoch muss ich hier etwas nach dem Sinn hinter Aussagen wie „Der Rest des Spiels wird dadurch nicht schlechter“ oder „Das eigentliche Spiel ist ja trotzdem gut“ fragen. Euch ist schon klar, was ihr da macht oder? Provokant ausgedrückt: Ihr ignoriert damit einfach nur, was in diesem Spiel abgeht. Ihr ignoriert, dass Activision und Infinity Ward auf Euch und Euer Ansehen als Gamer regelrecht scheißen. Und zu guter letzt unterstützt ihr mit dem Kauf genau solche Schweinereien.

Zwar kritisiert Ihr das Gezeigte auch; nur interessiert das am Ende doch gar keinen mehr, den Entwickler am allerwenigsten – er hat sein Geld und seine Publicity. Und er wird dieses Geld nutzen, um in Modern Warfare 3 die Geschmacklosigkeit noch mal zu toppen. Ist es das wirklich wert?

Ich persönlich kann für mich aber nur zu einem Schluss kommen: Strafen durch Nichtkaufen. Modern Warfare 2 steht für mich auf einer Stufe mit dem KZ-Manager (das ist mein Ernst). Und es ist mir völlig egal, ob das Spiel an sich gut ist oder nicht. Es inszeniert ganz bewusst einen Tabubruch der Werbung und der Presse wegen und verdient in meinen Augen dafür nur noch Verachtung.
Wie gesagt, nehmt es mir nicht übel; jeder soll machen, was er für richtig hält. Aber das wollte ich auch mal angesprochen haben.


Sorry für diesen Monster-XXL-Post (wird eh niemand ganz lesen), aber ich musste einfach mal etwas Dampf ablassen.
[Bild: metal_warrior.jpg]
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19.11.2009, 22:53,
#40
RE: Virtueller Krieg - Wie steht Ihr dazu?
(19.11.2009, 22:44)Metal_Warrior schrieb: (wird eh niemand ganz lesen)

Falsch gedacht.
Respekt, wie du das Ganze verpackt hast. Mir geht es genauso, es ist schwer, diese ... Wut kann man schon sagen, in richtige Worte zu fassen. Daher habe ich vorhin auch nur die wenigen Zeilen geschrieben, um hier niemandem auf den Schlips zu treten.
Ich vertrete deine Meinung voll und ganz. Und ich werde ganz sicher nicht der einzige sein.
Twttr ♦ 500px ♦ Blog ♦ PSN
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19.11.2009, 23:09,
#41
RE: Virtueller Krieg - Wie steht Ihr dazu?
Ach du heilige Sch*****...
Ich bin sprachlos...wie kann man einen solchen Sch**** nur in ein Videospiel packen. Mir fehlen echt die Worte. Meine Fresse....also das geht eindeutig zu weit, aber sowas von. Unglaublich...
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19.11.2009, 23:30, (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.11.2009, 23:35 {2} von prime.)
#42
RE: Virtueller Krieg - Wie steht Ihr dazu?
Damit das hier nicht in einer Monatelangen Diskussion ausahtet, picke ich mir nur ein, zwei Punkte heraus, zu denen ich meine persönliche Meinung wiedergeben möchte, wer letzten Endes was denkt, liegt bei jedem selbst.

(19.11.2009, 22:44)Metal_Warrior schrieb: Dieser (entschuldigt bitte) hinterletzte Dreck hat alle Bemühungen um mehr Toleranz und Aufgeschlossenheit gegenüber Gaming um zehn bis zwanzig Jahre zurückgeworfen. Bravo! Das erst mal zum Thema Konsequenzen.

Bis zum heutigen Tag habe ich mich nie für mein Hobby geschämt. Ich habe Mortal Kombat als harmlosen Splatter-Spaß abgetan, habe Manhunt sozialkritische Aspekte zu Gute gehalten und bei GTA gesagt, dass es nicht das Ziel des Spiels ist Passanten abzumurksen.
Und natürlich gab es schon immer geschmacklose Spiele, auch härtere Sachen als das hier. Aber das waren meist Nischenspiele, Games die keinen interessiert haben, Games bei denen ich immerhin sagen konnte "sie sind scheiße“ oder "kranke Games für kranke Leute".

Und Spiele wie GTA San Andreas, wo man unschudlige Passanten mit einer Kettensäge zerlegt oder einfach über den Haufen schießt, sind natürlich förderlich für die Akzeptanz der Computerspiele - sicherlich wird MW2 ein großes Nachspiel haben, aber auch vor dem Spiel konnten Kritiker dank Games wie Manhunt, GTA und Co teilweise berechtigte Fragen nach der sinnlosen Gewalt in solchen Spielen stellen, gerade Manhunt ist für mich der Abgrund schelchthin. Bei dem Spiel kann in MEINEN Augen keine Story der Welt die Taten rechtfertigen, aber darum gehts ja hier nicht.
Gewiss sind das keine Nischenprodukte, sondern gerade GTA, in dem man der coole Drogen/Gewaltverbrecher ist, glänzten ebenfalls durch Verkaufszahlen.
Ich weiß, worauf du mit den "Kranken Scheißspielen" hinaus wolltest und gebe dir da insofern recht, dass sich ein Entwickler eines derartigen Spieles wie MW2 der Verantwortung bewusst sein sollte, die er hier übernimmt - eben wegen den Verkaufszahlen jenseits der Millionen.

Zitat:Soviel zu meiner Meinung. Abschließend möchte ich noch ein paar meiner Vorredner ansprechen – bitte nicht falsch verstehen, ist natürlich kein Angriff gegen Euch direkt und jeder soll spielen, was er / sie für richtig hält. Dennoch muss ich hier etwas nach dem Sinn hinter Aussagen wie „Der Rest des Spiels wird dadurch nicht schlechter“ oder „Das eigentliche Spiel ist ja trotzdem gut“ fragen. Euch ist schon klar, was ihr da macht oder? Provokant ausgedrückt: Ihr ignoriert damit einfach nur, was in diesem Spiel abgeht. Ihr ignoriert, dass Activision und Infinity Ward auf Euch und Euer Ansehen als Gamer regelrecht scheißen. Und zu guter letzt unterstützt ihr mit dem Kauf genau solche Schweinereien.

Keine Frage, die Szene (das habe ich schon mehrmals betont) halte ich ebenfalls für Schwachsinn. Allerdings ignorierst du hier den spielerisch guten Anteil des Spiels, die vielen positiven Aspekte die Modern Warfare schon ausgezeichnet haben und die Modern Warfare 2 auch auszeichnet. Du stellst den zugegeben großen Fehler von IW über alles andere und blendest den Rest aus und für dich ist das Spiel dadurch Dreck - wenn das deine Einstellung ist, da kann und möchte ich auch nichts dran ändern, denn jeder geht mit solch heiklen Themen anders um, von daher kann ich deine Wut/Kritik oder was auch immer nachvollziehen, aber in der Form nicht unterstützen! Zu dem subjektiven Vergleich mit dem KZ-Manager sage ich jetzt nichts, dass muss jeder an seiner eigenen moralischen Stufe festmachen, ob er hier eine fitkive Szene mit dem organisierten Ausrotten einer Menschenbevölkerung basierend auf wahren Begebenheiten gleichsetzen möchte, da kann ich nur mein persönliches Urteil drüber bilden, welches nach diesem Post eigentlich klar sein dürfte.
Eine Sache noch: Nichts liegt mir ferner, als deine oder die Ansicht anderer User hier zu runterzustufen, zu beeinflussen oder irgendetwas in der Art - ich möchte lediglich eine andere Betrachtungsweise darstellen und evtl den ein oder anderen Denkansatz geben. (nur damit sich die absoluten MW2-"Hasser" nicht beleidigt fühlen oder es nachher heißt, ich unterstütze auch noch diese Gewalt in Spielen)
[Bild: Prime+WiiG.jpg]

[Bild: prime.jpg]
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20.11.2009, 10:11,
#43
RE: Virtueller Krieg - Wie steht Ihr dazu?
Vorn weg eins: die Szene ist geschmacklos und es ist peinlich, dass ein Entwickler auf so etwas zurückgreifen muss um die Publicitymaschine anzuschmeißen und die Verkaufszahlen zu steigern.

(19.11.2009, 22:44)Metal_Warrior schrieb: Bis zum heutigen Tag habe ich mich nie für mein Hobby geschämt. Ich habe Mortal Kombat als harmlosen Splatter-Spaß abgetan, habe Manhunt sozialkritische Aspekte zu Gute gehalten und bei GTA gesagt, dass es nicht das Ziel des Spiels ist Passanten abzumurksen.

Also gerade bei Manhunt (1) erschließt sich mir deine Meinung nicht. Ich hab es selbst nur gesehen bei jemandem der es total cool fand wie vielfältig man Gegner ihres virtuellen Lebens berauben kann. Nach 2 Minuten hab ich mich dann verabschiedet, ich noch nie etwas geschmackloseres gesehen als dieses Spiel. Dagegen wirkt die MW2 Szene, von der ich nur über das verlinkte Video kenne, wie ein Kindergeburtstag. Etwas in der Art war schon in einigen Spielen möglich, nicht so gezielt und in HD, aber der Grundgedanke kommt mindestens in allen GTA Teilen vor. Eine Sache vergisst du dabei vielleicht: Geschichte wird von Siegern geschrieben, und damit auch das in der Gesellschaft etablierte Verständis für Moral. Und Sieger ist heute wer das Geld hat. Wir als Spieler werden also auch nicht darunter leiden, diesmal geht es nämlich um Geld, und wo Geld ist gibt es immer eine Lobby. Bei irgendwelche Amokläufen mischt sich doch die Industrie nur nicht ein weil sie weiß, dass Politiker im Gro nur heiße Luft erzeugen, warum also Resourcen verschwenden wenn sich das Problem sowieso von selbst löst, ohne Konsequenzen. Und daher wird das Spiel wohl auch alle Preise abräumen, vielleicht zu Recht.

So wie ich es verstanden habe, muss man auch nicht auf die Passanten schießen, oder? Wie sonst sollte man in der deutschen Version dafür bestraft werden sollen. Dann macht MW2 nichts was dutzende Spiele vorher auch schon taten: dem Spieler die Freiheit lassen. Muss man nicht mögen, ich für meinen Teil werde MW2 nie spielen, aber wieso sich gerade darüber aufregen.

(19.11.2009, 22:44)Metal_Warrior schrieb: Modern Warfare 2 steht für mich auf einer Stufe mit dem KZ-Manager (das ist mein Ernst).

Unterstes Niveau Metal. Darüber solltest du nochmal im stillen Kämmerchen nochmal nachdenken, und zwar sehr gründlich.
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20.11.2009, 12:54,
#44
RE: Virtueller Krieg - Wie steht Ihr dazu?
Sorry Ihr beiden aber der Vergleich mit GTA hinkt. Ja, GTA bietet dem Spieler die Möglichkeit, Unschuldige zu töten. Darüber kann man sicher auch die Nase rümpfen – aber das ändert nichts daran, dass es eben nur eine Möglichkeit ist. Wenn ein Spieler bei GTA mit der Kettensäge auf Zivilisten losgeht, dann hat das nichts mit dem Ziel des Spiels zu tun, sondern ist nur das, was der Spieler daraus macht. Ganz davon abgesehen, dass GTA den Spieler dafür nicht belohnt; vielmehr bestraft es ihn. Der Unterschied ist hier einfach: In MW 2 wird man gezwungen an einem Massaker an Zivilisten teilzuhaben, sonst geht das Spiel nicht weiter.

Und wenn man schon GTA mit MW 2 vergleicht, dann muss man auch die Inszenierung mit ins Boot holen: GTA ist eine bewusst überzogene Parodie auf den „amerikanischen Traum“ und das „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“. MW 2 hingegen bemüht sich um Glaubwürdigkeit und Realismus – der Kontext der beiden Spiele ist einfach ein völlig anderer.

Auch GTA hat seine harten Szenen, das bestreitet niemand. Allerdings inszeniert es so etwas mit einem starken (!) satirischen Unterton. Im Gegensatz zu MW 2, welches sich mit seiner Glaubwürdigkeit und seinem Realismus schmückt. Die Entwickler selbst (von MW 2) bringen Sprüche á la „Unser Spiel ist so realistisch und hat einen so harten Inhalt, dass wir darauf achten müssen, Grenzen einzuhalten.“ (das ist kein Zitat, aber nahe dran; ich finde nur grad den genauen Wortlaut nicht wieder). Und wie sehr hat man sich nun in der Realität um die Wahrung der Grenzen bemüht? Man hat sprichwörtlich auf sie gekotzt.


prime schrieb:Allerdings ignorierst du hier den spielerisch guten Anteil des Spiels, die vielen positiven Aspekte die Modern Warfare schon ausgezeichnet haben und die Modern Warfare 2 auch auszeichnet. Du stellst den zugegeben großen Fehler von IW über alles andere und blendest den Rest aus und für dich ist das Spiel dadurch Dreck

Richtig, ich blende ganz bewusst die guten Dinge für mich aus und mach auch keinen Hehl darum. Was spricht dagegen? Du verachtest ohne Blick auf den sonstigen Inhalt Manhunt, weil man dort bewaffnete und sich zur Wehr setzende Menschen umbringt. Da finde ich das Umbringen von massenweise unbewaffneter Zivilisten in Panik weitaus schlimmer. (Das beides mehr oder weniger für die Tonne ist, da brauchen wir nicht drüber zu streiten)

Mir ist es nun mal tatsächlich völlig egal, ob es nur eine Mission von MW 2 ist oder das gesamte Spiel - es kommt vor und ist damit hat sich das für mich erledigt. Es gibt Grenzen, werden diese nicht eingehalten dann wird es von mir auch anhand dieser Grenzüberschreitung beurteilt. Gewisse Dinge haben in einem Spiel (nicht vergessen, wir reden hier von Spaß und Unterhaltung) einfach nix zu suchen. Ob das nun Rassismus, Vergewaltigung oder das Teilhaben an Terrorismus ist – so etwas darf nicht sein und ich für meinen Teil kann mir das auch nicht schön- oder wegreden indem ich die positiven Aspekte des Spiels dagegenstelle. In einem solchen Fall ist die Kette für mich so stark, wie ihr schwächstes Glied.

Zumal man es sich auch recht einfach macht zu sagen, der Rest ist ja weit besser und es handelt sich bei dieser Szene um eine Ausnahme - das komplette Spiel (MW 2) befindet sich auch abseits dieser Szene arg an der Grenze des Vertretbaren - das hier ist nur der letzte Punkt, wo die Grenze endgültig überschritten wurde.


ElClowno schrieb:Also gerade bei Manhunt (1) erschließt sich mir deine Meinung nicht. Ich hab es selbst nur gesehen bei jemandem der es total cool fand wie vielfältig man Gegner ihres virtuellen Lebens berauben kann. Nach 2 Minuten hab ich mich dann verabschiedet, ich noch nie etwas geschmackloseres gesehen als dieses Spiel.

Auch hier ist es eine Frage des Kontexts. Wer Manhunt nur auf die Tötungen reduziert oder nur diese gesehen hat, der kann das sicher nicht nachvollziehen aber in dem Spiel steckt ein satirischer Ansatz auf Reality-TV, Medien, die Gesellschaft und die Gewaltgeilheit des Menschen (das bezieht sich nur auf Teil 1, den zweiten kenne ich nicht). Krass ausgedrückt: Spieler, die das vielfältige Töten von Manhunt als „cool“ bezeichenn haben auch gar nicht den Sinn hinter dem Treiben verstanden. Denn bei allen Tabus, die Manhunt bricht, steckt noch ein gewisser Ansatz einer Aussage dahinter und der Versuch, dem Konsumenten einen Spiegel vorzuhalten. Versteht mich nicht falsch: Manhunt ist harter Stoff und ich verstehe jeden, der es geschmacklos nennt – das tue ich nämlich auch, weil es seine Wirkung auch weniger rabiat hätte rüberbringen können. Dennoch liegen zwischen Manhunt und MW 2 für mich Welten. Vielfältiges Töten mag geschmacklos sein – eine Massenexekutierung von Zivilisten spielt aber noch mal in einer ganz anderen Liga.


ElClowno schrieb:Geschichte wird von Siegern geschrieben, und damit auch das in der Gesellschaft etablierte Verständis für Moral. Und Sieger ist heute wer das Geld hat. Wir als Spieler werden also auch nicht darunter leiden, diesmal geht es nämlich um Geld, und wo Geld ist gibt es immer eine Lobby. Bei irgendwelche Amokläufen mischt sich doch die Industrie nur nicht ein weil sie weiß, dass Politiker im Gro nur heiße Luft erzeugen, warum also Resourcen verschwenden wenn sich das Problem sowieso von selbst löst, ohne Konsequenzen. Und daher wird das Spiel wohl auch alle Preise abräumen, vielleicht zu Recht.

Wir können uns doch wohl alle einig sein, dass eine Frau von der Leyen oder jemand vom Kaliber eines Jack Thompson hier eine Traumvorlage bekommen haben. Mit dieser Szene alleine kannst du jeden Nicht-Spieler davon überzeugen, dass Videospiele genau das sind, was man ihnen seit eh und je vorwirft. Spätestens beim nächsten Amoklauf, wird MW 2 hohe Wellen schlagen. Und zwar höhere, als je ein Titel zuvor.
Mag sein, dass sich das Moralverständnis im Laufe der Zeit verändert – aber so weit, dass eine solche Szene keine Konsequenzen hat, sind wir noch lange nicht (zum Glück); völlig egal, wer Geld hat und wer nicht. Zu behaupten, dass wir Spieler in Zukunft nicht darunter leiden werden, halte ich jedenfalls für sehr optimistisch.


ElClowno schrieb:Unterstes Niveau Metal. Darüber solltest du nochmal im stillen Kämmerchen nochmal nachdenken, und zwar sehr gründlich.

Ich finde den Vergleich gar nicht so weit hergeholt...

Das eine Spiel spiegelt auf abstoßende pseudo-glaubhafte Art reale Ereignisse wieder.
Das andere spiegelt auf abstoßende glaubhafte Art pseudo-reale Ereignisse wieder.

Beide Spiele zeigen Situationen, die es so oder eben in ähnlicher Form wirklich gab – aber eines dieser beiden Spiele hat einen großen Namen und bekommt deshalb einen Freifahrtschein; das andere nicht? Für mich ist das Prinzip beider Spiele das Gleiche: Sie machen den Spieler zum Monster. Das eine Spiel der Propaganda wegen, das andere des Geldes wegen. Ich bin niveaulos? Weil ich beides für Dreck halte?
[Bild: metal_warrior.jpg]
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20.11.2009, 13:39,
#45
RE: Virtueller Krieg - Wie steht Ihr dazu?
(20.11.2009, 12:54)Metal_Warrior schrieb:
prime schrieb:Allerdings ignorierst du hier den spielerisch guten Anteil des Spiels, die vielen positiven Aspekte die Modern Warfare schon ausgezeichnet haben und die Modern Warfare 2 auch auszeichnet. Du stellst den zugegeben großen Fehler von IW über alles andere und blendest den Rest aus und für dich ist das Spiel dadurch Dreck

Richtig, ich blende ganz bewusst die guten Dinge für mich aus und mach auch keinen Hehl darum. Was spricht dagegen? Du verachtest ohne Blick auf den sonstigen Inhalt Manhunt, weil man dort bewaffnete und sich zur Wehr setzende Menschen umbringt. Da finde ich das Umbringen von massenweise unbewaffneter Zivilisten in Panik weitaus schlimmer. (Das beides mehr oder weniger für die Tonne ist, da brauchen wir nicht drüber zu streiten)

Mir ist es nun mal tatsächlich völlig egal, ob es nur eine Mission von MW 2 ist oder das gesamte Spiel - es kommt vor und ist damit hat sich das für mich erledigt. Es gibt Grenzen, werden diese nicht eingehalten dann wird es von mir auch anhand dieser Grenzüberschreitung beurteilt. Gewisse Dinge haben in einem Spiel (nicht vergessen, wir reden hier von Spaß und Unterhaltung) einfach nix zu suchen. Ob das nun Rassismus, Vergewaltigung oder das Teilhaben an Terrorismus ist – so etwas darf nicht sein und ich für meinen Teil kann mir das auch nicht schön- oder wegreden indem ich die positiven Aspekte des Spiels dagegenstelle. In einem solchen Fall ist die Kette für mich so stark, wie ihr schwächstes Glied.

Zumal man es sich auch recht einfach macht zu sagen, der Rest ist ja weit besser und es handelt sich bei dieser Szene um eine Ausnahme - das komplette Spiel (MW 2) befindet sich auch abseits dieser Szene arg an der Grenze des Vertretbaren - das hier ist nur der letzte Punkt, wo die Grenze endgültig überschritten wurde.

ElClowno schrieb:Also gerade bei Manhunt (1) erschließt sich mir deine Meinung nicht. Ich hab es selbst nur gesehen bei jemandem der es total cool fand wie vielfältig man Gegner ihres virtuellen Lebens berauben kann. Nach 2 Minuten hab ich mich dann verabschiedet, ich noch nie etwas geschmackloseres gesehen als dieses Spiel.

Auch hier ist es eine Frage des Kontexts. Wer Manhunt nur auf die Tötungen reduziert oder nur diese gesehen hat, der kann das sicher nicht nachvollziehen aber in dem Spiel steckt ein satirischer Ansatz auf Reality-TV, Medien, die Gesellschaft und die Gewaltgeilheit des Menschen (das bezieht sich nur auf Teil 1, den zweiten kenne ich nicht). Krass ausgedrückt: Spieler, die das vielfältige Töten von Manhunt als „cool“ bezeichenn haben auch gar nicht den Sinn hinter dem Treiben verstanden. Denn bei allen Tabus, die Manhunt bricht, steckt noch ein gewisser Ansatz einer Aussage dahinter und der Versuch, dem Konsumenten einen Spiegel vorzuhalten. Versteht mich nicht falsch: Manhunt ist harter Stoff und ich verstehe jeden, der es geschmacklos nennt – das tue ich nämlich auch, weil es seine Wirkung auch weniger rabiat hätte rüberbringen können. Dennoch liegen zwischen Manhunt und MW 2 für mich Welten. Vielfältiges Töten mag geschmacklos sein – eine Massenexekutierung von Zivilisten spielt aber noch mal in einer ganz anderen Liga.

Dann misst du aber mit zweilei Maß weil ein Spiel dir weniger anstößig vorkommt als das andere. In MH tötet man reihenweise Gegner auf immer brutalere Weisen, das ganze Spiel hindurch, stundenlang. In MW2 kann! man innerhalb von ein paar Minuten sehr viele (virtuelle) unschuldige Zivilisten töten, als eine Mission von vielen. Beides ist schlimm und sollte in Spielen nicht möglich sein bzw. die Entwickler etwas mehr Geschmack beweisen, aber ich finde MW2 da jetzt nicht so schlimm oder gar schlimm als MH. Wobei die Verkaufszahlen schon beindruckend hoch sind, und ein wenig beängstigend.

(20.11.2009, 12:54)Metal_Warrior schrieb:
ElClowno schrieb:Geschichte wird von Siegern geschrieben, und damit auch das in der Gesellschaft etablierte Verständis für Moral. Und Sieger ist heute wer das Geld hat. Wir als Spieler werden also auch nicht darunter leiden, diesmal geht es nämlich um Geld, und wo Geld ist gibt es immer eine Lobby. Bei irgendwelche Amokläufen mischt sich doch die Industrie nur nicht ein weil sie weiß, dass Politiker im Gro nur heiße Luft erzeugen, warum also Resourcen verschwenden wenn sich das Problem sowieso von selbst löst, ohne Konsequenzen. Und daher wird das Spiel wohl auch alle Preise abräumen, vielleicht zu Recht.

Wir können uns doch wohl alle einig sein, dass eine Frau von der Leyen oder jemand vom Kaliber eines Jack Thompson hier eine Traumvorlage bekommen haben. Mit dieser Szene alleine kannst du jeden Nicht-Spieler davon überzeugen, dass Videospiele genau das sind, was man ihnen seit eh und je vorwirft. Spätestens beim nächsten Amoklauf, wird MW 2 hohe Wellen schlagen. Und zwar höhere, als je ein Titel zuvor.
Mag sein, dass sich das Moralverständnis im Laufe der Zeit verändert – aber so weit, dass eine solche Szene keine Konsequenzen hat, sind wir noch lange nicht (zum Glück); völlig egal, wer Geld hat und wer nicht. Zu behaupten, dass wir Spieler in Zukunft nicht darunter leiden werden, halte ich jedenfalls für sehr optimistisch.

Hier sind wir uns einig. Nur bei den Konsequenzen sind wir es nicht. Es gab auch vorher schon wilde Debatten, und da hatte noch keiner der was zu sagen hat Ahnung von der Materie. Nun steckt eine Industrie dahinter die auch nicht erklärungsfaul ist. Wieso sollten sich dann gerade jetzt daraus Konsequenzen ergeben wenn es das vorher ohne irgendwelche Lobbyarbeit auch nicht gab?

(20.11.2009, 12:54)Metal_Warrior schrieb:
ElClowno schrieb:Unterstes Niveau Metal. Darüber solltest du nochmal im stillen Kämmerchen nochmal nachdenken, und zwar sehr gründlich.

Ich finde den Vergleich gar nicht so weit hergeholt...

Das eine Spiel spiegelt auf abstoßende pseudo-glaubhafte Art reale Ereignisse wieder.
Das andere spiegelt auf abstoßende glaubhafte Art pseudo-reale Ereignisse wieder.

Beide Spiele zeigen Situationen, die es so oder eben in ähnlicher Form wirklich gab – aber eines dieser beiden Spiele hat einen großen Namen und bekommt deshalb einen Freifahrtschein; das andere nicht? Für mich ist das Prinzip beider Spiele das Gleiche: Sie machen den Spieler zum Monster. Das eine Spiel der Propaganda wegen, das andere des Geldes wegen. Ich bin niveaulos? Weil ich beides für Dreck halte?

Wie prime schon sagte, du kannst nicht das systematische Ausrotten ganzer Kulturkreise mit dem Töten von ein paar virtuellen Zivilisten vergleichen. Außerdem impliziert das von dir erwähnte Spiel ja nicht nur ein Spiel sondern gleich ein ganze Ansicht, nämlich die NS-Ideologie. Genau das macht deine Aussage so falsch. Grenzüberschreitung und so.

Und von niveaulos hab ich nicht gesprochen. Lediglich deine Aussage ist unterstes Niveau, vor allem im Kontrast zu deinen sonstigen Beiträgen die ich sehr schätze.
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20.11.2009, 14:13,
#46
RE: Virtueller Krieg - Wie steht Ihr dazu?
Ich finde die Mission auch geschmacklos,und was der Vergleich zwischen MH und MW2 angeht,finde ich MH deutend schlimmer,gründe dafür wurden ja schon genannt.

Ausserdem kann man die Mission überspringen,es ist nicht zwingend nötig diese zu spielen,um im Spiel weiterzukommen.
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20.11.2009, 14:31,
#47
RE: Virtueller Krieg - Wie steht Ihr dazu?
Wenn du schon so argumentierst Metal, dass man bei GTA nur die Möglichkeit dazu hat, auf Passanten zu schießen, dann gilt selbiges auch für MW2. Die Mission kann man wie Bloody schon sagte überspringen, ferner wirst du zu keiner Zeit gezwungen, selbst den Abzug zu betätigen (wohl gemerkt, die theoretische Möglichkeit ist auch hier gegeben, was der einzelne Spieler daraus macht, ist seine Sache).

Mit den Kritikern bin ich allerdings auf deiner Seite Metal, es wird sicherlich bei einem möglichen nächsten Vorfall zur Sprache kommen, selbst FarCry2 musste dafür letztens schon wieder herhalten. Allerdings bin ich dagegen, MW2 jetzt als alleinigen Sündenbock darstehen zu lassen, eben wegen Titel wie MH und Co.

Und wie man jetzt ein Manhunt oder MW2 interpretiert, ist ebenfalls absolut individuell - der eine sieht bei den gesamten Kriegsspielen, die du ja ebenfalls nicht magst (dein gutes Recht) immer einen Freiheitskampf für Sicherheit und Stabilität in einer Gesellschaft, der zweite findet es einfach nur geil zu ballern und der dritte genießt eine actionreiche INszenierung und blendet für sich das Thema aus. Das gleiche bei MH: Für die einen (und auch mich) eine sinnlose und widerwärtige Gewaltorgie, andere sehen darin Kritik an was auch immer. Kurz: Jeder denkt anders über Spiele, ob Manhunt jetzt medienkritisch ist und Modern Warfare 2 ein Paradebeispiel für amerikanischen Patriotismus ist, muss jeder selbst entscheiden, ich finde, hier kann man keinem seine eigene Interpretation aufschwatzen.

Ich persönlich denke, MW2 (mit Ausnahme der Flughafenmision) und die anderen CoDs überschreiten keine weiteren Grenzen, ich kann die Spiele mit meiner Moral vereinbaren und denke, dass ich mit ihrem Inhalt vernünftig umgehe und stets im Hinterkopf behalte, was ich da gerade sehe. Bei MH kann ich das nicht, nach fünf Minuten lege ich angewiedert den Controller beiseite - bei wem das jetzt anders herum ist, der wird ebenfalls seine Gründe haben.
Was ich damit sagen will: Wir können jetzt noch tagelang darüber diskutieren, ob MH oder MW2 abartiger ist, ob Weltkriegsshooter wirklich schlimmer sind als eine ironische Gewaltorgie in einem Pseudoamerika (ja, ich meine damit GTA) - auf einen Nenner werden wir nie kommen, einfach weil jeder Mensch unterschiedliche moralische Vorstellungen und Werte hat.
[Bild: Prime+WiiG.jpg]

[Bild: prime.jpg]
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20.11.2009, 14:48,
#48
RE: Virtueller Krieg - Wie steht Ihr dazu?
Ich kürz mal ein wenig ab, um die ohnehin schon langen Posts hier etwas zu entschlacken. Ich will also nicht wichtige Aussagen deiner Posts unterschlagen, ich beziehe mich auf dessen Gänze.


(20.11.2009, 13:39)ElClowno schrieb: Dann misst du aber mit zweilei Maß weil ein Spiel dir weniger anstößig vorkommt als das andere (...)

Natürlich schießt auch Manhunt über das Ziel hinaus, ist geschmacklos und vermittelt seine Botschaft mit dem Holzhammer. Das bestreite ich nicht. Auch für mich persönlich ist Manhunt zu viel, aber dadurch, dass es (wenn auch versteckt) eine gewisse Aussage hat, kann ich das Spiel immerhin noch irgendwo tollerieren.

MW 2 hingegen macht es meiner Meinung nach schlimmer. Denn wo Manhunt primär mit optischem Ekel arbeitet, ist es bei MW 2 der moralische Ekel. Mir ist es nicht soooo wichtig, wie explizit die Gewalt grafisch dargestellt wird - es geht mir immer um den Grund für diese Gewalt.

Bei MW 2 wirkt besagte Mission einfach nur aufgezwungen, auch (bzw. besonders) wenn man nach dem Hintergrund fragt - es steckt keine Aussage dahinter, es geschieht absolut wahllos und unvermittelt. Es werden im Spiel keine Konflikte, keine Gewissensbisse und kein "aber" gezeigt. Vielmehr merke ich einfach in jeder Sekunde, das die Szene absolut plump und ohne Rücksicht auf Verluste eingebaut wurde, um das Spiel ins Gespräch zu bringen und um den Vorgänger noch mal zu toppen. Man will einen Aufschrei provozieren. Und Gewalt dieser From als PR-Gag kann und will ich nicht gut heißen.


ElClowno schrieb:(...) Nun steckt eine Industrie dahinter die auch nicht erklärungsfaul ist. Wieso sollten sich dann gerade jetzt daraus Konsequenzen ergeben wenn es das vorher ohne irgendwelche Lobbyarbeit auch nicht gab?

Wie soll die Industrie denn das Gezeigte erklären? Das ist ja das Problem: So eine Szene kannst du nicht erklären oder rechtfertigen. Sie ist vorhanden und entbehrt jedwedem Sinn. Das einzige was wir an Erklärungen von Seiten der Industrie erhalten werden ist, dass man sich von dem Gezeigten distanzieren will. Ich glaube nicht, dass es da irgendeine Form von Lobbyarbeit geben wird oder besser gesagt: Geben kann.


ElClowno schrieb:Wie prime schon sagte, du kannst nicht das systematische Ausrotten ganzer Kulturkreise mit dem Töten von ein paar virtuellen Zivilisten vergleichen. Außerdem impliziert das von dir erwähnte Spiel ja nicht nur ein Spiel sondern gleich ein ganze Ansicht, nämlich die NS-Ideologie. Genau das macht deine Aussage so falsch. Grenzüberschreitung und so.

Was heißt, es macht die Aussage falsch? Es scheint nicht so ganz klar zu sein, worauf ich damit überhaupt hinaus will: Natürlich liegt ein Unterschied zwischen dem Ausrotten eines Volkes und dem Amoklauf unter Zivilisten. Aber beide Games haben nun mal etwas gemeinsam: Sie machen den Spieler zum Henker von Unschuldigen. In wessen Namen das passiert, ist für mich sobald es um Spiele (nochmal: Spaß und Unterhaltung) geht zweitrangig. Beide überschreiten eine Grenze, was thematisiert werden darf und vor allem wie es thematisiert werden darf. Und in der Hinsicht sind beide Spiele gleich schuldig: Sie machen etwas, was absolut nicht vertretbar ist.

Das eine Spiel bedient sich der NS-Ideologie. Das andere verherrlicht die Ansicht, dass ein Menschenleben nichts wert ist.
Es geht mir nicht darum zu sagen, was von beiden inhaltlich schlimer ist - es geht mir darum dass beides unterste Schublade ist; beides die Grenze des Zumutbaren überschreitet und beides damit auf einer Stufe für mich steht, wenn es darum geht ob ich das gut heißen kann.
[Bild: metal_warrior.jpg]
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21.11.2009, 00:47,
#49
RE: Virtueller Krieg - Wie steht Ihr dazu?
(20.11.2009, 14:48)Metal_Warrior schrieb: (...)
Bei MW 2 wirkt besagte Mission einfach nur aufgezwungen, auch (bzw. besonders) wenn man nach dem Hintergrund fragt - es steckt keine Aussage dahinter, es geschieht absolut wahllos und unvermittelt. Es werden im Spiel keine Konflikte, keine Gewissensbisse und kein "aber" gezeigt. Vielmehr merke ich einfach in jeder Sekunde, das die Szene absolut plump und ohne Rücksicht auf Verluste eingebaut wurde, um das Spiel ins Gespräch zu bringen und um den Vorgänger noch mal zu toppen. Man will einen Aufschrei provozieren. Und Gewalt dieser From als PR-Gag kann und will ich nicht gut heißen.

Gut heißen tut das wohl niemand der bei klarem Verstand ist, da sind wir uns wohl alle einig. Aber ich finde trotzdem, dass du die Szene überbewertest in Bezug auf das Spiel im Ganzen. Man wird ja eben nicht gezwungen sie zu spielen, und selbst wenn man die Mission spielt, wohl gemerkt die einzige dieser Art, muss man nicht tun was in dem Video gezeigt wurde. Ich erinnere mich da an ein Interview mit Peter Molyneux der erzählte, dass bei Fable Betatests ein Proband einfach alle Kinder die rumrannten getötet hatte. Daraufhin wurden die Kinder aus dem Spiel entfernt. Im Prinzip ist der Fall ähnlich, man kann etwas schreckliches spielen, aber man muss in keinem Fall. Welche Konsequenzen sollte man nun daraus ziehen? Ich finde das entfernen der Kinder Blödsinn und genauso muss man nicht wegen einer Mission das ganze Spiel verteufeln. (Was ich trotzdem tue weil ich Kriegsspiele allgemein blöd finde)

(20.11.2009, 14:48)Metal_Warrior schrieb: Wie soll die Industrie denn das Gezeigte erklären? Das ist ja das Problem: So eine Szene kannst du nicht erklären oder rechtfertigen. (...)

Im Prinzip sie wie es getan wurde: man kann dadurch nachfühlen wie Terrorismus durchgeführt wird. Die Erklärung ist Blödsinn, aber sie hat Geld und Einfluß hinter sich. Diese beide Dinge fehlten "Killerspielen" bisher weswegen die Diskussionen auch so lange dauerten. Schau dir doch staatliche Anti-Raucher-Kampagnen an, alles andere als überzeugend und eher gedultet. Ständig passiert irgendwas unter Alkoholeinfluß. Gibt es groß angelegte staatliche Gegenmaßnahmen? Steuergelder. Und die fließen auch durch die Spieleindustrie. Ob sich dann jetzt, nach MW2, mal wieder was tut werden wir ja sehen, aber normalerweise schneidet sich der Staat nicht ins eigene Fleisch.


(20.11.2009, 14:48)Metal_Warrior schrieb: Was heißt, es macht die Aussage falsch?
(...)
Das eine Spiel bedient sich der NS-Ideologie. Das andere verherrlicht die Ansicht, dass ein Menschenleben nichts wert ist.
(...)

Moralisch falsch. Was damals im dritten Reich geschehen ist, ist so schrecklich, so systematisch grausam und undenkbar, dass jeglicher Vergleich damit, vor allem in einem solchen "profanen" Kontext, die damaligen Geschehnisse schlicht ihrer Bedeutung beraubst.
Ich erwähne hier noch fix Godwins Law und den Nazi-Vergleich.

Ich weiß durchaus was du damit sagen wolltest, nur deine Wortwahl halte ich für vorschnell.
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21.11.2009, 13:25,
#50
RE: Virtueller Krieg - Wie steht Ihr dazu?
Habe grade die neuste Folge GameOne gesehen, in der anstatt eines Testberichts von MW 2 eine Diskussion zu selbigem Thema gezeigt wird. Viele Argumente, die dort genannt wurden, habe ich auch hier gerade wiedergefunden.

Meine Meinung zu dem Thema:
Mit diesem Level des Spiels wurde meiner Meinung nach eine neue Stufe der Gewaltverherrlichung in Spielen erreicht, die für mich persönlich absolut nicht mehr zu akzeptieren ist.

Ich sehe es da ähnlich wie Metal, denn für mich ist es nicht mit GTA (oder auch Hitman u.ä.) gleichzusetzen, da hierbei einfach die Intention eine andere ist.
Bei GTA ist es möglich und nicht Aufgabe Unschuldige zu töten. Manchem mag der Unterschied banal erscheinen, meiner Meinung nach ist er enorm enscheidend! Bei GTA ist diese Freiheit der großen Spielwelt und den vielen Möglichkeiten dieser zu "verdanken", bei MW 2 ist sie Teil der Kampagne, Teil des Spiels und als eigenständiges Level GEWOLLT iniziiert durch die Entwickler.
Was mir jedoch am ehesten wiederstrebt und was auch gegen diejenigen spricht, die sagen "Ich genieße nur die Atmosphäre", ist doch, dass das Level an sich vollkommen sinnfrei implentiert ist. Ich habe das Spiel nicht gespielt, allerdings habe ich das Video bis zum Ende geguckt..wer das getan hat wird feststellen, dass unser Charakter, wie er auch immer heißen mag am Ende durch den einen Russen ermordet wird. (er wusste, dass man nur ein Spitzel ist) Somit muss man sich doch fragen, was uns diese Mission am Ende bringt: Haben wir gelernt, dass der Russe WIRKLICH böse ist? Dass es sich lohnt ihn zu töten?
Dieses Level enthält keinen storytechnischen Inhalt, der nicht auch mit 2 Sätzen zusammengefasst werden könnte. Es wird jegliche Moral gestrichen!

Und das ist es, was ich meine, wenn ich sage, dass das eine neue Stufe von gewaltverherrlichung ist.
Dies ist das erste Mal, dass eine verabscheuungswürdige Art von Gewalt an Zivilisten wirklich VOLLKOMMEN grundlos verwendet wurde. Und damit hat Activison bzw. IW für mich eine Stufe überschritten, die niemand mehr gutreden, von deren Moral mich niemand überzeugen kann.
Wer dieses Level spielt übt tatsächlich Amoklauf ohne Moral.

Und es ist nicht nur, dass dieses Spiel gegen uns Videogamer in jeglichen Diskussionen zerschmetternd benutzt werden kann...man muss sich doch auch tatsächlich die Frage stellen: Kann ich eine solche Niedersetzung der Moral gutheißen? Kann ich damit leben, dass in Zukunft noch ganz andere Spiele auf den Markt kommen werden, die solche Schwellen nicht nur vereinzelt, sondern in großem Maße überschreiten?

So far...
Grüße
[Bild: Maximusthefirst.jpg]
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