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Bildungsstreik 2009
17.06.2009, 10:40,
#1
Bildungsstreik 2009
Erst gestern durfte ich davon erfahren und ich bin entsetzt, dass ich scheinbar der Einzige an meiner Schule bin, der davon weiß. Heute ist Deutschlandweit Bildungsstreik angesagt und irgendwie scheint es niemanden zu interessieren, da die Beteiligung sehr gering ist.

Nähere Infos gibt es hier: http://www.bildungsstreik.net

Ich halte das für eine sehr gute Sache, auch wenn viele Ziele und Punkte sehr utopisch klingen, so hat man trotzdem die Möglichkeit Aufmerksamkeit zu erregen, für die gute Sache. Ich für meinen Teil, werde mich auf jeden Fall, nach der nächsten Stunde verziehen und zur Kundgebung in Aue gehen.

Was haltet ihr davon?
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17.06.2009, 10:46, (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.06.2009, 10:46 {2} von Sammydluxe.)
#2
RE: Bildungsstreik 2009
Ich habe auch erst gestern davon erfahren, kann aber kaum was tun, weil ich hier auf der Arbeit festsitze. Schade, aber gut, find ichs auf jeden Fall. Smile
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17.06.2009, 11:40, (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.06.2009, 11:41 {2} von Maximusthefirst.)
#3
RE: Bildungsstreik 2009
Habe heute Klausur geschrieben, konnte also sowieso nicht gehen, ich bin mit dem Schulsystem im Großen und Ganzen aber recht zufrieden. Im übrigen gehe ich auf ne Privatschule, keine Ahnung ob ich überhaupt frei bekommen hätte. Bei solchen Aktionen sind wir nie dabei -.-

Grüße
[Bild: Maximusthefirst.jpg]
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17.06.2009, 11:44,
#4
RE: Bildungsstreik 2009
Begründet ist der Streik bei Studenten etc. auf jeden Fall, aber das plötzlich Schüler aus Klassen 5 und 6, die keine Erfahrung mit den Problemen bei höheren Stufen oder beim Studieren haben, da mitstreiken, halte ich ehrlich gesagt für albern. Viele versuchen sich dadurch ein paar freie Tage zu ergattern, mehr nicht.
Aber wie gesagt, bei Studenten und Co. kann ich das sehr gut nachvollziehen und finde es auch absolut berechtigt. Wink
[Bild: Prime+WiiG.jpg]

[Bild: prime.jpg]
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17.06.2009, 12:09,
#5
RE: Bildungsstreik 2009
Hab die Demo (ca. 10/11 Uhr) in Mainz von weitem mitbekommen Wink
Sollte wohl am Hbf sein und ich bin ein guuuutes Stück weg davon, LAUT wars auf jeden Fall mal, hoffentlich bringts dann auch was. [Bild: smilie_d_023.gif]
[Bild: smilie_girl_262.gif]

[Bild: 312019648941199.715.1774257148.png]

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17.06.2009, 12:50,
#6
RE: Bildungsstreik 2009
Habe die Demo von weitem in Gelsenkirchen mitbekommen.
Laut war es hier auch. Doch da ich kein Schüler mehr bin, konnte ich da schlecht dran teilnehmen. Finde es aber richtig, vorallem an den Unis sieht es sehr schlecht aus... von wegen die Studiengebühren verhindern schlechte Studienbedingungen... es hat sich nichts geändert, meiner Meinung nach.

In diesem Sinne:
"Ich bin nicht dumm, sondern seit 13 Jahren im Bildungsstreik!" Wink
[Bild: dade.jpg]
It has begun: [Bild: 8096-22.jpg]
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17.06.2009, 19:58,
#7
RE: Bildungsstreik 2009
"Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Bildung klaut!"
Wir haben letztens in der Schule ein wenig intern 'demonstriert'..

Naja, vom Bildungsstreik hab ich leider gar nichts mitbekommen. Hätte eh nicht die Chance gehabt, hinzugehen, da wir heute 'ne Tagesfahrt machten und sowas eig immer ganz lustig ist, und ja auch schon bezahlt gewesen und so..
Aber ich heiße das auf jeden Fall gut. Das Bildungssystem ist echt nicht das beste, allein die Studiengebühren, die pro Semester anfallen, oder aber die Gymnasien sehr viel Geld schlucken, auch wenn's öffentliche Schulen sind..
Beim nächsten bin ich auf jeden Fall dabei Wink
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17.06.2009, 21:30,
#8
RE: Bildungsstreik 2009
So gehsen ham wir heut gestreiktBiggrin Heute war nähmlich letzter Pflichtschultag und nachdem wir um 9:15 alle da waren und bis 9:45 auch alle ihre Beratungszettel mit den Entnoten erhalten hatten durften wir gehn. Und dannach gabs dann nurnoch Party am See^^
[Bild: pascal.jpg]

Ich such noch Leute die gern mit mir Mario Kart fahrn würden! Einfach PM an mich wer lust hat Wink
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18.06.2009, 06:45,
#9
RE: Bildungsstreik 2009
Also ich war gestern echt geschockt. Ich habe mit wenig gerechnet, aber selbst diese Erwartung war zu viel.
Ich lief zum Altmarkt und als ich in der nähe war, hörte ich schon ziemliches Getöse. Irgendein Typ hat was in ein Mikrofon geplärrt, doch als ich ankam traf mich der Schlag. Es waren höchstens 30 teilnehmende Personen zu sehen, der Rest alles Passanten, die nicht wussten was abging. Da mein Cousin direkt am Markt wohnt, bin ich schnell zu ihm gegangen um ihn zu fragen ob er mitmachen möchte. Ich war keine 5 Minuten weg und als wir die Haustür verliesen, war auf einmal kein Mensch mehr zu sehen.
Wenig später sah ich dann 6 Leute mit Transparanten durch die Stadt watscheln, die ziemlich verloren im Getummel ihre kleinen Parolen gegrölt haben.

Verdammt traurig, dass das so wenig Aufmerksamkeit bekommen hat Sad
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18.06.2009, 08:04,
#10
RE: Bildungsstreik 2009
Ich erzähle auch mal etwas dazu.

Bei uns in Dortmund war die Hölle los, wie meine Mutter erzählte. Sie arbeitet in der Innenstadt und hat alles live miterlebt. Ich wusste zwar davon, sah aber keinen Grund, am Hbf zu erscheinen.
Als die Studentenmassen die S-Bahn-Station auf dem Campus verlassen haben, fand sie ein Flatterbandgewirr auf den Stufen hoch zum Audimax vor, das erst mal dschungelprüfungsmäßig bewältigt werden sollte. Viele waren tatsächlich überrascht und wussten nicht Bescheid.

Ich weiß nicht, wer von euch Student ist und wer nicht, aber mal allgemein gesagt ist es verwunderlich, dass alle auf den Studiengebühren rumhacken, ohne genaueres zu wissen (wenn jemand Student ist und trotzdem rumhackt, mal bitte erläutern). Dortmund erhebt die maximal mögliche Studiengebühr von 500 €, zusätzlich kommt da ja noch Sozialbeitrag etc. drauf (musste man früher auch schon zahlen), sodass man auf ca. 750 € pro Semester kommt. Das ist verdammt viel Geld und ich bin in der glücklichen Lage, dass meine Eltern mir mein Studium finanzieren.
Dennoch: In den ersten Semestern waren unsere Mathekurse derart überfüllt, dass die Kapazität der Tutorien nicht ausreichte, spontan wurden neue Tutoren eingestellt. Ohne Probleme, sie wurden mit Studiengebühren bezahlt. Es ist also durchaus so, dass die Gebühren sinnvoll eingesetzt werden, um die Qualität zu verbessern.

Zum Thema Bachelor: Eigentlich ist der neue Abschluss ja eingeführt worden, damit man auch mal ins Ausland gehen kann, schneller ins Berufsleben kommt, ... blabla. Das ist aus meiner Sicht alles nach hinten losgegangen. Einer meiner Professoren hat es mal so ausgedrückt: "Sie bekommen in diesen ersten 6 Semestern so viel an Stoff hinten reingepresst und hinterher wissen Sie auch nicht mehr als vorher." Vollkommen korrekt, man lernt zwar mehr in weniger Zeit, aber fachspezifische Kenntnis erlangt man erst im Master, der ja nicht verpflichtend ist. Man weiß dann zwar wenig auf vielen Gebieten, aber das bringt einem ja auch nichts, wenn man dann ins Berufsleben einsteigen möchte. Die Studienabbrecherquote ist hoch gegangen, nach dem ersten Semester waren bereits 40 % (!) der Studienanfänger im Bereich Mathe weg! Überfüllte Tutorien waren dann natürlich kein Problem mehr ... Zu den Auslandsaufenthalten: Wann? Wenn man ein Semester weg ist, verpasst man ja seinen wichtigen Stoff, den man benötigt, und exakt das gleiche wie in Deutschland wird man im Ausland nicht vermittelt bekommen. Der Bachelor verschafft puren Stress, ich merke es oft an mir. Die Leute sollen schnell studieren, sich möglichst nach dem Bachelor nicht neu einschreiben und einen Beruf ergreifen. Durch oben genannte fehlende Kompetenz schwierig, ein Arbeitgeber wird sich sicherlich eher für einen Diplomanden entscheiden denn für einen Bachelor (bei einem Master sieht das vielleicht wieder anders aus ...) Ach ja, Bachelor / Master - Inhalte: Keiner weiß etwas! Der Bachelor ist vielerorts erst neu eingeführt worden, mein Jahrgang ist der erste, der Mathematik im Bachelor studieren kann / darf / soll / muss. Dadurch ergeben sich aber auch Konsequenzen. Wie soll eine Bachelorarbeit aussehen? Das weiß niemand so genau, dort wird gerne der Vergleich zu einer Diplomarbeit gezogen, aber sofort darauf hingewiesen, dass der Vergleich nicht angemessen ist, da ja der Bachelor quasi ein "halbes Diplom" ist. Lustige Situation neulich: Ein Professor schwärmt uns von verschiedenen Kombnationsmöglichkeiten bei einem Vertiefungsmodul vor, bis uns unser Bachelor / Master - Koordinator sagt: "Nene, da gibt es keine Kombinationsmöglichkeiten ... glaube ich ... "

Ich denke also schon, dass Kritik am Bachelor / Master berechtigt ist, und auch Studiengebühren sind nicht das Wahre - obwohl durchaus sinnvoll eingesetzt, wie ich oben geschrieben habe, dennoch konnte ich es nicht mit mit vereinbaren, der Uni fortzubleiben: Klausurrelevante Stoffe wurden durchgenommen, ob man da ist oder nicht. Da war die Entscheidung nicht schwer zu treffen. Allgemein war der Campus auch nicht viel leerer als sonst ...
18.06.2009, 08:58,
#11
RE: Bildungsstreik 2009
"viel lehrer"? oder leerer?
(weil du dich ja immer über Rechtschreibung aufregst..)

danke trotzdem für die ausführung..
so hab auch ich mal als nicht student einen einblick, was denn da passiert..
ja ist dieser bildungsstreik jetzt eig wichtig oder net??
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18.06.2009, 09:04,
#12
RE: Bildungsstreik 2009
Ich war gestern auf WDR.de gucken und was da an Kommentaren gegen den Streik kam, war echt die Höhe! Aber verdeutlichen wir das Problem mal.

(18.06.2009, 08:04)Cel schrieb: Ich weiß nicht, wer von euch Student ist und wer nicht, aber mal allgemein gesagt ist es verwunderlich, dass alle auf den Studiengebühren rumhacken, ohne genaueres zu wissen (wenn jemand Student ist und trotzdem rumhackt, mal bitte erläutern). Dortmund erhebt die maximal mögliche Studiengebühr von 500 €, zusätzlich kommt da ja noch Sozialbeitrag etc. drauf (musste man früher auch schon zahlen), sodass man auf ca. 750 € pro Semester kommt. Das ist verdammt viel Geld und ich bin in der glücklichen Lage, dass meine Eltern mir mein Studium finanzieren.
Dennoch: In den ersten Semestern waren unsere Mathekurse derart überfüllt, dass die Kapazität der Tutorien nicht ausreichte, spontan wurden neue Tutoren eingestellt. Ohne Probleme, sie wurden mit Studiengebühren bezahlt. Es ist also durchaus so, dass die Gebühren sinnvoll eingesetzt werden, um die Qualität zu verbessern.

Da fühle ich mich doch glatt angesprochen und möchte jetzt mal anhand dem Studiengang meiner Freundin berichten.
Der tolle Studiengang ist so genial organisiert, dass sie Tag für Tag etwa 10-15 Stunden lernt, 7 Tage die Woche, versteht sich. Sie schreibt etwa 10 Klausuren pro Semester, natürlich sind die Klausuren optimal über die ganzen Semesterferien aufgeteilt. Hinzu kommt, dass sie mit ihren Kommolitonen in den meisten Vorlesungen (Chemie, Mechanik etc.) die Minderheit bildet und die Profs völlig ignorant sagen, dass sie das nicht interessiert und sie ihren Stoff auf dem jeweiligen Studiumsniveau durchziehen. Man sitzt also als Entsorgungsingenieur mit Chemie-Studenten zusammen und soll bei deren Hauptfach mitkommen.
Zur Folge hat das und die Masse der Klausuren, dass alle eigentlich unmöglich zu bestehen sind und die vielleicht drei freien Wochen dann zu einer zusammenschrumpfen, weil Nachschreibeklausuren anstehen.
Damit bleiben also keine Semesterferien und Zeit für einen Job kann man komplett vergessen. Weiterhin sind auch die Vorlesungen hoffnungslos überfüllt, schlecht betreut etc. Super, wer dafür 700 Euro im Semester verlangt! Ich frage mich, wie normale Studenten leben sollen, wenn sie keine Zeit für einen Job haben, meist kein Bafög bekommen (weil ja immer jemand zu viel verdient o.ä.) und dann noch draufzahlen sollen.
Mag sein, dass es nicht bei allen Studiengängen und Unis so ist (siehe Beispiel Dortmund), aber sowas kann einfach nicht sein und MUSS sich ändern!

Bezüglich Bachelor und Master: Da gebe ich dir Recht, der Bachelorstudiengang ist einfach Riesenmist! Man ist 6 Semester an einen festen Lehrplan gebunden (wie in der Schule) und meiner Freundin bleibt beispielsweise nur im Semester der Bachelorarbeit die Möglichkeit zu einem Praktikum. Natürlich auch nur in einem der Institute bei uns... Auslandspraktikum? Rofl Sad
Das ist einfach blöd, so hat auch sie später tausend Wissensschnipsel aus allen möglichen Ingenieursfächern, konnte sich aber eigentlich überhaupt nicht irgendwelche Wahlfächer zusammenbasteln.
Klar sind Bachelor und Master international, aber unter diesen Umständen bin ich definitiv dagegen.

Klar ist nicht alles schlecht, doch im Moment ist es echt nicht tragbar, was so abgeht. Es kann ja wohl nicht sein, dass meine Freundin und ich bloß wegen des völlig unorganisierten Studienganges zusammenlebend weniger echte Zeit miteinander verbringen können, als bei einer Wochenend-Fernbeziehung, oder?
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18.06.2009, 09:25,
#13
RE: Bildungsstreik 2009
Danke, pip. Also ehrlich, lehrer statt leerer ... Na, die waren aber auch nicht abwesend ... Biggrin

@ Sammy: 10 Klasuren pro Semester, hmm? Das ist wirklich übel, im aktuellen Semester habe ich 4 Klausuren vor mir. Das mit dem intensiven Lernen glaube ich, wenn ich wirklich alles machen würde, was ich mir vornehme, dann würde es bei mir ähnlich aussehen. Ich sage mir aber dann einfach, dass es irgendwann gut ist, und wenn dann vom Mathezettel nur 3 von 4 Aufgaben fertig sind, dann ist das eben so. Ich bin da mitterweile etwas lockerer geworden. Trotzdem ist mein Schnitt bis jetzt mehr als akzepabel, wenn ich mich mit anderen vergleiche.
Ich studiere ja Wirtschaftsmathematik und kenne das Problem deiner Freundin auch. Nachdem ich mich jetzt auf Marketing spezialisiere, höre ich immer öfters: "Das kennen Sie ja schon aus dem Grundstudium." Ähm, nein? Die Professoren gehen davon aus, dass dort nur WiSo - Studenten sitzen. Gott sei Dank erklärt er das auf Nachfrage auch gerne noch mal.
Mit der Betreuung ... meinst du das organisatorisch oder inhaltlich? Auch da ist in Dortmund alles in Ordnung - es gibt Sprechstunden, die eigentlich niemand wahrnimmt.
Das mit den 700 € stimmt völlig. Ich sage immer, wenn man keinen hat, der einem das Studium finanziert, dann kann man es nicht vernünftig hinbekommen (oder man muss einen Kredit aufnehmen, etc. - gibt es bei mir auch an der Uni). Es ist ganz klar momentan keine Selbstverständlichkeit, studieren zu dürfen.

Was noch problematisch ist, dass noch das alte Bild des faulen Studenten besteht, der Mittags aufsteht. Das sei erst seit dem Bachelor nicht mehr so. Na ja, dazu ist noch zu sagen: Warum haben sich Diplomanden früher so viel Zeit gelassen?
Es gab keine Studiengebühren -> da hängt man gerne länger auf der Uni rum ...
Man konnte / kann spezielle Klausuren unbeschränkt oft schreiben. Die Bachelors haben ja die Vorgabe, eine Klausur / Modulabschluss nur zwei Mal wiederholen zu dürfen, danach ist Schluss mit dem Studium. Bei gewissen Modulabschlüssen gilt das zwar auch für Diplomer, aber bei weitaus weniger.
Jetzt denken alle, Diplom ist besser, weil da das Studentenleben einfacher sei. Als Anmerkung habe ich da immer nur, dass man sich auch als Diplomer anstrengen kann ...

Studium ist Arbeit, harte Arbeit. Warum sind wohl die Abbruchquoten so hoch? Auch wegen des Bachelors, das räume ich gerne ein, aber auch, weil so viele Leute so dumm sind, Studium und Schule zu vergleichen. Ein fataler Fehler.

Zu Pips Frage: Der Bildungsstreik war / ist eine gute Sache, der aber viel zu naiv an die Sache rangeht: Nur Schwächen werden aufgezeigt, (potentielle) Stärken ausgeblendet. Das Beste für die Schulkinder: Frei.
18.06.2009, 09:40, (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.06.2009, 15:48 {2} von Sammydluxe.)
#14
RE: Bildungsstreik 2009
(18.06.2009, 09:25)Cel schrieb: @ Sammy: 10 Klasuren pro Semester, hmm? Das ist wirklich übel, im aktuellen Semester habe ich 4 Klausuren vor mir. Das mit dem intensiven Lernen glaube ich, wenn ich wirklich alles machen würde, was ich mir vornehme, dann würde es bei mir ähnlich aussehen. Ich sage mir aber dann einfach, dass es irgendwann gut ist, und wenn dann vom Mathezettel nur 3 von 4 Aufgaben fertig sind, dann ist das eben so. Ich bin da mitterweile etwas lockerer geworden. Trotzdem ist mein Schnitt bis jetzt mehr als akzepabel, wenn ich mich mit anderen vergleiche.

Das ist halt das Problem bei dem Studiengang meiner Freundin. Sie hat zum Großteil Fächer, in denen sie nur Auswendiglernen muss. Das ist nicht nur einfach sinnlos, weil das Auswendiggelernte erstens niemals alles hängenbleibt, zweitens einfach unwichtig ist und drittens später bei Bedarf nachgeschaut werden kann, sondern auch einfach unmöglich zu Lernen, wenn man da nicht am Ball bleibt. Wenn sie mal einen Tag nach der Uni nix macht, kann sie am nächsten Tag gleich etliche Seiten mehr lernen. Wunderbar, wenn das Wohnzimmer vor den Klausuren immer mit vielen hundert Seiten zugemüllt ist, die einfach stupide auswendig gelernt werden müssen. Sad

(18.06.2009, 09:25)Cel schrieb: Ich studiere ja Wirtschaftsmathematik und kenne das Problem deiner Freundin auch. Nachdem ich mich jetzt auf Marketing spezialisiere, höre ich immer öfters: "Das kennen Sie ja schon aus dem Grundstudium." Ähm, nein? Die Professoren gehen davon aus, dass dort nur WiSo - Studenten sitzen. Gott sei Dank erklärt er das auf Nachfrage auch gerne noch mal.
Mit der Betreuung ... meinst du das organisatorisch oder inhaltlich? Auch da ist in Dortmund alles in Ordnung - es gibt Sprechstunden, die eigentlich niemand wahrnimmt.

Das ist wohl auch bei meiner Freundin so, nur, dass auf Nachfrage ignorant geantwortet wird: "Das hatten sie ja schon, ich fahre jetzt fort". Da geht keiner drauf ein, dass nicht nur Diplomer (die die Bachelor-Studenten vom Stoff her sogar überholt haben!!!) und Fachspezialisten dort sitzen, sondern auch andere, die keine Grundlagen parat haben.
Betreuung ist einfach kaum vorhanden, natürlich gibt es Ausnahmen, aber meist interessieren sich die Profs einfach überhaupt nicht für die Studenten und deren Probleme (für die sie selber verantwortlich sind).
Einfach nur traurig, sowas...
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18.06.2009, 14:01,
#15
RE: Bildungsstreik 2009
Also bei uns hier war auch richtig viel los, auf dem Campus ist schon die ganze Woche ein "Camp" aufgebaut, wo es Vorlesungen zu dem Thema gibt, Plakate gebastelt werden etc.
Hier kann man nicht von zu geringer Beteiligung sprechen. Mich stört eigentlich am meisten das Bachelorsystem (hier werden ja NOCH keine studiengebühren eingeführt), das einen zwingt sich möglichst viel Stoff in der geringsten Zeit einzuprügeln. Auch die Anwesenheitslisten kotzen mich an, denn Studium ist freiwillig und wer da nicht hingeht, hat einfach Pech und muss auch nicht studieren..
Ob das alles was bringt, ist fragwürdig, aber es ist gut, dass nicht immer der Mund gehalten wird!
23.06.2009, 15:44,
#16
RE: Bildungsstreik 2009
Auch so eine Sache, die mich verwundert hat: Jetzt denken alle, sämtliche Studenten müssten in allen Veranstaltungen anwesend sein. Das war bei mir nie der Fall, lediglich die Übungen in den ersten beiden Semestern musste ich besuchen ... Deshalb meine Anmerkung, dass die Berichterstattung ein wenig wischi-waschi war ...
24.06.2009, 11:55,
#17
RE: Bildungsstreik 2009
Hm bei uns muss man überall hin, man darf einmal unentschuldigt fehlen, sonst fliegt man aus dem Seminar.
25.06.2009, 09:40,
#18
RE: Bildungsstreik 2009
Ich rede ja auch nicht von Seminaren, da ist das bei uns auch so (auch wenn ich erst nächstes Semester mein erstes Seminar habe, weiss ich es von anderen ...), aber jetzt denken alle Leute, das wäre auch bei Vorlesungen so. Sinnvoll ist es bei Seminaren aber schon, schließlich bekommt man da ja auch eine Note - in Vorlesungen nicht. Und bei der Klausur darf man auch nicht unentschuldigt fehlen (als Bachelor).
25.06.2009, 10:37,
#19
RE: Bildungsstreik 2009
Kommt auch immer auf den Studiengang an... Medizin ist zum Beispiel immer noch extrem verschult, heißt du hast einen vollen Stundenplan musst zu allen Vorlesungen etc. da sein und musst dich entschuldigen, wenn du gefehlt hast. Ansonsten fliegst du...
Bei den moderniesierten Studiengängen mag das dann anders sein...
[Bild: Maximusthefirst.jpg]
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17.11.2009, 19:50,
#20
RE: Bildungsstreik 2009
Heute war wieder eine Kundgebung bei uns, bei der ich schon wieder nicht war ... Nun ja, allgemein besetzen dieser Tage ja Studenten die Audimaxima von ihren Unis, in Dortmund ist keine Revolution zu spüren, jedenfalls nicht in dem Maße. Einige Dekane versichern aber schon, das Diplom in 2 Wochen wiedereinführen zu können. Unser Bildungsminister Pinkwart wurde aber davon nicht unterrichtet, da unsere Rektorin den entsprechenden Brief gar nicht weitergeschickt hat. Biggrin Mir kann so etwas eh egal sein, am 16. Januar kenne ich bereits das Thema meiner Bachelorarbeit, gruselig ...
20.11.2009, 11:49,
#21
RE: Bildungsstreik 2009
Also bei uns ist diesmal gar nichts von Streik zu spüren, wieso auch immer, schade eigentlich..

@ Cel: Wieso bekommst du da schon dein Thema? oO
20.11.2009, 11:56,
#22
RE: Bildungsstreik 2009
Hier waren diesmal richtig viel Leute, hörte gar nich mehr auf die Schlange, allerdings war soviel ("lustige") Musik dabei, dass ich zuerst an Karnevalsjecken gedacht hab.
[Bild: smilie_girl_262.gif]

[Bild: 312019648941199.715.1774257148.png]

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20.11.2009, 12:36,
#23
RE: Bildungsstreik 2009
(17.11.2009, 19:50)Cel schrieb: Mir kann so etwas eh egal sein, am 16. Januar kenne ich bereits das Thema meiner Bachelorarbeit, gruselig ...

Genau diese Einstellung ist doch das Problem beim Bildungsstreik oder in diesem Land im allgemeinen.
Jeder sieht nurnoch sich und entgegnet "Was geht mich das an?".
Doch letzten endes geht es um alle Studenten. Ob jetzt oder in Zukunft und wenn man auch für sich selber nichts mehr erreichen kann oder will, so doch für die nachkommenden Generationen.
Darum gibt es keine aktiven Demos mehr. Darum kommt die Politik inzwischen mit ALLEM durch! Aggressive
[Bild: dade.jpg]
It has begun: [Bild: 8096-22.jpg]
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20.11.2009, 12:55,
#24
RE: Bildungsstreik 2009
(20.11.2009, 12:36)Dade schrieb:
(17.11.2009, 19:50)Cel schrieb: Mir kann so etwas eh egal sein, am 16. Januar kenne ich bereits das Thema meiner Bachelorarbeit, gruselig ...

Genau diese Einstellung ist doch das Problem beim Bildungsstreik oder in diesem Land im allgemeinen.
Jeder sieht nurnoch sich und entgegnet "Was geht mich das an?".
Doch letzten endes geht es um alle Studenten. Ob jetzt oder in Zukunft und wenn man auch für sich selber nichts mehr erreichen kann oder will, so doch für die nachkommenden Generationen.
Darum gibt es keine aktiven Demos mehr. Darum kommt die Politik inzwischen mit ALLEM durch! Aggressive

Ganz genau meine Meinung...Es geht ja auch nicht nur um das Bachelor-System allgemein, sondern auch um die Bedingungen des Studierens, die hier auch teilweise echt katastrophal sind..Und was das andere angeht, dann ist es doch wirklich wichtig an sich was zu ändern und nicht immer nur egoistisch zu gucken, was einem selbst am meisten bringt..
Und meine Kinder sollen auch nicht in diesem Rahmen studieren, wenn ichs schon aus meiner Sicht heraus unbedingt sehen muss..
20.11.2009, 17:19,
#25
RE: Bildungsstreik 2009
Soso ... Jetzt muss ich ja mehreren antworten, dann mal los:

@ Dade: Warst du nicht derjenige, der sich als Misanthrop bezeichnet hat? Dann müsstest du mich doch am ehesten verstehen, oder nicht?

@ caro: Im Januar hab ich das Thema, mit dem Schreiben geht es erst ungefähr im Mai los, der Controllinglehrstuhl ist da straff organisiert ...

Und jetzt was zum allgemeinen. Ich hab das ja schon vorher geschrieben, und ich wiederhole es: Ich bin nicht unzufrieden. Warum sollte ich also streiken? Ich finde schon, dass nicht alles so läuft, wie es sollte, aber Bachelor abschaffen? Bitte nicht, reformieren, ja, aber nicht abschaffen. Ich habe in meinem Umkreis auch einige Diplomer, die sind faul wie sonst was - es ist so. Einer meiner Komillitonen hat die Analysis I (Erstsemesterveranstaltung) kürzlich zum dritten Mal besucht. Zulassungsprüfungen kann er so viele machen wie er will - ist das sinnvoll? Und zu den allgemeinen Bedingungen an meiner Uni kann ich auch nichts sagen - erst neulich wurden Hörsaalgebäude saniert, demnächst sogar ein neues gebaut. Viele, viele, die sich beschweren, sind ganz einfach zu unmotiviert, sich mal auf den Hoseboden zu setzen. Natürlich ist nicht alles perfekt - aber eben auch nicht alles katastrophal.


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