WiiG-Sprechstunde

[Dade]

Ich arbeite auch in Vollzeit. Meine Wochenenden sind nur an anderen Tagen, als bei anderen Leuten

[RetroWarrior]

Ah, okay. Das gibt's natürlich auch.

[Dade]

Die Betreuung muss halt 24/7 gewährleistet sein. Daher ist es nicht möglich immer an den gleichen Tagen Wochenende zu haben. Andere wollen auch mal einen Samstag oder Sonntag frei haben
Daher verschiebt sich das immer wieder.

[RetroWarrior]

Ich bin jedenfalls froh, dass die Arbeitszeiten für mich geregelt ablaufen und ich samstags sowie sonntags nie arbeiten muss.

[Dade]

In den Nachrichten hörte ich vorhin, dass Rechte Sporthallen angezündet haben, in die Flüchtlinge sollten. Nicht nur das, sondern auch die Autos von Flüchtlingshelfern wurden in Brand gesteckt.
Da bekomme ich wirklichen Hass. Die meisten argumentieren, dass die Schulen die Sporthallen brauchen. Dann werden sie angezündet. Dadurch haben die Kinder bestimmt schneller ihre Sporthalle für sich.
Manche Menschen sind so dumm.

[RetroWarrior]

Die aktuelle Flüchtlingsproblematik ist in mehrfacher Hinsicht katastrophal, für ganz Europa.

Dummheit gibt es dabei auf allen Seiten, da jeweils auch hauptsächlich emotional und nicht rational gedacht sowie gehandelt wird. Mitleid oder Wut sind nutzlos, stattdessen sind Vernunft und Verstand gefragt. Ich schreibe bewusst "auf allen Seiten", da es mehrere gibt. Aber Medien, Politiker und Promis (von A bis Z) teilen nur in zwei Seiten ein, nämlich "gut" und "böse", es wird (wie eigentlich immer) zu einseitig berichtet und argumentiert. Andere Aspekte werden verschwiegen oder erstickt.

Vor allem wird insgesamt so gut wie nie darüber gesprochen, die Kernprobleme in den Herkunftsländern anzugehen und so gut wie möglich zu lösen. Wenn es so wie bisher weitergeht, dann ist das richtig dumm. Das führt dann nämlich zu einer Situation, die weder für uns Einheimische noch für die Flüchtlinge wünschenswert wäre.

[Dade]

Für die Flüchtlinge ist es jetzt schon nicht wünschenswert. Sie sind in einem fremden Land, sprechen die Sprache nicht oder kaum und durch die Massen an Flüchtlingen sind die Stellen überfordert. Dadurch dauert alles ewig lange und keiner kann sagen, wie es weiter geht, oder wann.
In "gut" und "Schlecht" (Nicht böse) teile ich auch ein. Es ist erstmal gut den Leuten zu helfen. Es ist schlecht die Helfer anzugehen. Auch ist es schlecht die Syptome und nicht die Ursache anzugehen. Ebenso ist es schlecht, wenn die Flüchtlinge die Helfer angehen, weil es nicht weiter geht oder sich gegenseitig anzugreifen, weil der andere aus dem "falschen" Land kommt.
Was die Berichte angeht... es hat sich auch dahingehend nun etwas getan. Zu Anfang waren die Berichte alle "wohlwollend". Neulich stand in der Tageszeitung jedoch, dass sich die Flüchtlingsproblematik negativ auf die Arbeitslosenzahlen auswirken werden. Um nur ein Beispiel zu nennen.
Aus beruflichen Gründen verfolge ich natürlich sehr interessiert die gesamte Thematik.

[RetroWarrior]

Auch für uns Einheimische ist es augenblicklich schon nicht wünschenswert, aber es wird noch schlimmer. Die Flüchtlinge sind zu naiv, wenn sie denken, hier würde sie ein Paradies erwarten. Und alle hier, die "Refugees Welcome" auf der Stirn stehen haben (darunter wie so oft zahlreiche Mitläufer), sind zu naiv in ihrem Glauben, dass wir die ganze Welt retten könnten. Man muss auch weiterdenken und aufhören, sich selbst zu belügen.

Ich meinte ja nicht die Einteilung der Flüchtlinge in "gut" und "böse", sondern eine solche Einteilung der Einheimischen durch Medien und Konsorten. Anfangs war es ja echt schlimm und unverschämt, wenn man sich auch nur ansatzweise kritisch äußerte, gehörte man direkt zu den "Bösen". Dass eben gerade viele Flüchtlinge diese "Willkommenskultur" gar nicht entsprechend erwidern und sich untereinander angreifen beweist, dass wir vor allem noch mehr Konflikte zu uns holen. Aber mittlerweile bekommt die rosarote Brille der "Guten" ja immer mehr Risse und sie erwachen so oder so irgendwann in der Realität. Wenn man nämlich plötzlich auch selbst betroffen ist, egal wie, ändert man ganz schnell seine Meinung. Und das betrifft nicht nur die Arbeitslosenzahlen.
Ist ja auch bei anderen Themen so.

[Dade]

Ich finde den Grundgedanken von Mutti Merkel garnicht so schlecht. Sie hat die "Willkommenskultur" versucht aufzubauen, um Europa zu zeigen, dass es eben anders geht. Aber die anderen Länder sind den den "Deutschland macht ja" Modus verfallen und das können wir nicht durchhalten.
Also versuchen alle den anderen den schwarzen Peter zuzuschieben.

Was mich jedoch wundert ist, dass die Flüchtlinge bislang sich aussuchen konnten, in welches Land sie kommen. Das sowas nicht lange gut geht, war klar. Hinzu kommt, dass die Flüchtlinge, die wirklich wegen Krieg oder Verfolgung flüchten froh sein können, nach Europa gekommen zu sein.

[RetroWarrior]

Diese Art von "Willkommenskultur" halte ich für sehr bedenklich. Die Bundeskanzlerin und auch andere Politiker sowie Promis wollten sich vor allem selbst profilieren und sonnten sich in der Aufmerksamkeit, nachdem sie die Mutter Teresa allzu offen raushängen ließen. Und müssen mittlerweile zurückrudern, da die Realität eben anders aussieht und die Mittel begrenzt sind. Umso peinlicher.
Kein Wunder, dass alle nach Deutschland wollen. Hat sich längst herumgesprochen, dass man hier so dämlich ist und alle möglichen Leute reinlässt.

Ganz Europa ist damit überfordert. Ich kann es gut nachvollziehen, dass andere europäische Staaten nicht bereit sind, eine große Menge an Flüchtlingen aufzunehmen. Aber angesichts der Situation muss eine gerechte Aufteilung erfolgen, man kann sich nicht nur die Rosinen aus dem EU-Kuchen picken. Dessen Rezept, wie dieser Aspekt zeigt, einige Fehler hat.
Aber wie bereits erwähnt muss man das Übel an der Wurzel packen und die Grundprobleme in den Herkunftsländern endlich mal richtig bekämpfen. Es darf nicht sein, dass immer mehr Leute kommen, darunter auch sehr viele Wirtschaftsflüchtlinge und gefährliche Extremisten. Ist doch jedem mit nur etwas Vernunft klar, wo das hinführt.
Verrückte Welt...

[Dade]

Frau Merkel wollte sich nicht profilieren. Eines will ich klarstellen. Ich bein kein Freund der Bundesmerklerin, aber hier muss ich sie wohl etwas in Schutz nehmen. Sie hat versucht mit der Willkommenskultur den anderen Ländern ein Vorbild zu sein, damit man eben nicht die Flüchtlingsfrage mit dem Holzhammer klären muss. Sie ist dabei kein kleines Risiko eingegangen und das schießt nun auf sie zurück.

[Dragon]

Ja, Flüchtlingen muss geholfen werden.
Allerdings können jetzt nicht alle EU-Staaten auf Deutschland zeigen, nach dem Motto "die machen das schon".
Nichtsdestotrotz muss sich um das Grundproblem in den Herkunftsländern der Flüchtlinge gekümmert werden. Sonst ist das Thema ja open-end. Mittlerweile gerät das Thema "Flüchtlinge" in den Medien ja schon wieder in den Hintergrund - es geht also weiter, nur eben hinter dem Rücken der Bundesbürger. Besser wird es dadurch nicht.

[RetroWarrior]

Nun, dat Angie wollte weniger sich selbst, sondern unseren Staat profilieren, leider auf die falsche Weise. Mag sein, dass sie andere Staaten zusätzlich "inspirieren" wollte. Pech nur, dass diese das Problem besser erkannt haben bzw. das zumindest ehrlich zugeben, im Gegensatz zur Bundeskanzlerin und zahlreichen Promis. Die unsere Bevölkerung weiterhin für dumm verkaufen wollen, beispielsweise mit den üblichen Schwarz-weiß-Spots, in denen sie uns weismachen möchten, dass sie bessere Menschen seien. Manche Politiker schlagen mittlerweile ja erfreulicherweise vernünftigere Töne an.

Nicht nur hinter, sondern vor allem auch auf dem Rücken der Bundesbürger geht es weiter. Besonders die Kommunen müssen sich mit den Problemen herumschlagen, die durch ständig nachrückende Flüchtlinge entstehen und sind damit natürlich völlig überfordert.
Und auch auf Europa bezogen gehen viele andere Konflikte sowieso immer weiter. Der Krieg in der Ukraine ist nicht vorbei, nach dem Anschlag auf "Charlie Hebdo" ist der islamische Terrorismus nach wie vor eine Bedrohung und es ist ja auch nicht gerade so, dass in Griechenland nach den x-ten Wahlen mal Klartext angesagt ist...
Ganz zu schweigen von den privaten Problemen, die jeder sowieso mehr oder weniger hat.
Aktuell ist hierzulande ja vor allem die Automobilindustrie im negativen Fokus der Öffentlichkeit.
Bis ein anderes Thema aufkommt.

[Dade]

Ein weiteres Problem ist jetzt eingetreten, was viele lange im Vorraus schon angesprochen haben... das Wetter. Es wird kalt in Deutschland und in einigen Flüchtlingsunterkünften sind nicht genug Heizungen für alle Zelte. Nun prügeln sich dort die Flüchtlinge natürlich um die Zelte mit Heizung.
Unsere Unterkunft befindet sich in einer ehemaligen Schule. (Stand schon lange leer, als wir ankamen.)
Da haben die Flüchtlinge richtige Zimmer und alle sind beheizt. Nun kam das Bauamt und hat mal nachgesehen, wo man wieviele Flüchtlinge noch unterbringen könne. Ihr Blick fiel auf die Sporthalle. Hoffe mal, wir können die davon abbringen, sonst haben wir bei uns auch noch eine 2-Klassen Gesellschaft unter den Flüchtlingen. Dann ist eine Eskalation in der Unterkunft vorprogrammiert.

[RetroWarrior]

21.10.2015:

Wo sind denn nun die verdammten Hoverboards?!

[nitara]

Hätte gern so ein IO Hawk Teil. Wenn es nicht 1000€ kosten würde. :-(

[Dade]

Ich würde heute so gerne ins Kino gehen und die Trilogie feiern, aber ich habe Nachtschicht.

Ach wie gut, dass wir PEGIDA haben, oder? Sind die Knaller doch immer wieder für einen Witz gut. Jetzt bedauert ein Deutschtürke, dass die KZs geschlossen wurden. Dem Hat wohl keiner gesagt, dass es den Nazis schon gereicht hatte, wenn die Oma Jüdin war, um die Oma, ihr Kind und dessen Kinder zu vergasen. Was denkt dieser Spinner denn, was die damals mit einem Deutschtürken gemacht hätten? Auf ein Podest erhoben?!?

[RetroWarrior]

Ich war am 21.10. im Kino und habe mir die Trilogie auf der großen Leinwand gegönnt, mehr dazu hier.

Ja, mit einem differenzierteren Blick ist es in der Tat gut, dass wir PEGIDA haben. Allein schon deshalb, wenn es wirklich dazu führt, dass immer mehr Menschen endlich den Mut finden, politisch inkorrekte und unangenehme Wahrheiten bzw. Missstände an- und auszusprechen. Auch abseits und unabhängig von PEGIDA. Dabei geht es nämlich um mehr, als nur um die Flüchtlingsthematik und ebenso nicht nur um Deutschland. Die meisten Leute wissen sehr gut, was alles hier abgeht und schiefläuft. Sie bekommen das täglich mit und haben keine Lust mehr, sich vom verlogenen und unsäglich dummen Toleranz-Mainstream eine Scheinwirklichkeit vorgaukeln zu lassen, die wenig bis gar nichts mit der alltäglichen Realität zu tun hat. Und je mehr Menschen diesen Mut finden, umso schwerer wird es Politik, Medien und Co. fallen, solche Leute mit der Nazi-/Rassismus-Keule zu diffamieren und mundtot zu machen. Damit endlich mal vernunftgerichtete Diskussionen über so viele Themen geführt werden können, natürlich am besten auch mit ebenso vernünftigen Ergebnissen und Lösungen.

Was denkt dieser Spinner denn, was die damals mit einem Deutschtürken gemacht hätten? Auf ein Podest erhoben?!?

Dazu muss man wissen, wie die Beziehungen zwischen beiden Staaten während des dritten Reichs waren. Und dass man in jenem beispielsweise als Jude mit deutscher Staatsbürgerschaft gefährdeter war denn als nichtjüdischer Ausländer. Je nach Herkunft. Jedenfalls wurde am 18.06.1941 der deutsch-türkische Freundschaftsvertrag und Nichtangriffspakt unterzeichnet. Erst 1944 kippte zwischen beiden die Stimmung.

Generell muss man zu Akif Pirinçcis Rede sagen, dass die KZ-Äußerung von ihm unglücklich gewählt war. Da auch ihm bekannt gewesen sein müsste, dass diese erstens von vielen falsch verstanden und erwartungsgemäß von den Medien ebenso falsch wiedergegeben/verbreitet wurde. Auf den genauen Wortlaut und Zusammenhang bezogen.

[Dade]

Natürlich ist mir klar, dass nicht alles eitel Sonnenschein ist. Die Flüchtlingsproblematik hat ja auch weniger damit zu tun, dass Menschen nach Europa flüchten. Die Probleme ist das Verhalten der europäischen Staaten und die schiere Masse.
Natürlich finde ich auch da, dass Rechtsradikale ein weiteres Problem sind und das PEGIDA viel Zuspruch von eben diesen Gruppen bekommt, ist dem Grundgedanken nicht zuträglich. Das macht es den Medien natürlich leicht, PEGIDA in eine Ecke zu stellen.
Was ich wiederum gut finde ist, dass die Leute für ihre Interessen auf die Straße gehen. Das ist lange Zeit kaum mehr der Fall gewesen.

Die Aussage mit dem KZ war mehr als unglücklich. Wer sich in der Öffentlichkeit präsentiert, muss sich bewusst sein, dass in Deutschland ein Wort zwischen Sozialkritik und Volksverhetzung unterscheiden kann. Da sind solche unbedachten Aussagen ein riesiges Problem.

[RetroWarrior]

Es gibt aktuell eben speziell auf die Flüchtlingswelle bezogen so viele Probleme. Und die werden halt so oder so nicht besser, wenn hierzulande, in anderen europäischen Staaten oder eben in Brüssel immer wieder nur geredet und zu wenig getan wird. Ob in den Parlamenten oder in Talkshows. Alle haben in den vergangenen Jahren diesbezüglich genug gepennt und versuchen nun hektisch einen Weg finden, um diese Suppe auszulöffeln.

Es lässt sich leider nicht vermeiden, dass sich echte Rechtsradikale unter PEGIDA-Demonstranten mischen. Aber ich finde es einfach nur widerlich, dass hier immer mit zweierlei Maß gemessen wird. Dass sich beispielsweise linksradikale Antifas auf anderen Demos regelmäßig unter den restlichen Demonstranten verteilen (oft von denen sogar gewollt), um vor allem Polizisten und Leute mit einer anderen Meinung gewaltsam anzugreifen, wird hierzulande entweder verheimlicht oder verharmlost. Auf dem linken Auge blind.
Jedenfalls reicht es den Medien aus, dass PEGIDA-Demonstranten nicht nach ihrer Pfeife tanzen wollen, um sie in die rechtsextreme Ecke zu stellen. Hierzu muss man übrigens generell sagen, dass "rechts" nicht mit "rechtsextrem/-radikal" gleichzusetzen ist, gleiches gilt für "links" und "linksextrem/-radikal".
In anderen Ländern wird viel neutraler über PEGIDA berichtet. Und wenn gerade Menschen auf die Straße gehen, die das sonst nie oder selten gemacht haben, dann müsste das eigentlich mal erst recht zu denken geben.

Wie gesagt, Pirinçci meinte das anders. Und das war vielleicht eine ziemlich provokante, aber dennoch keine volksverhetzende Äußerung. Aber da leider auch auf prominente Personen bezogen eine verlogene Doppelmoral existiert, hätte er vor allem sich selbst zuliebe besser darüber nachdenken sollen. Denn in solchen Fällen reiben sich die selbsternannten Moralapostel natürlich genüsslich die Hände.
Jetzt werden sogar seine Bücher boykottiert bzw. aus diversen Shops entfernt.
Hm, das gab's doch schon mal...

[Dade]

Zu der Äußerung "auf dem linken Auge blind" sage ich nur, dass beide Seiten das von der jeweils anderen behaupten. Liegt daran, dass jede Seite immer nur das sieht, was bei der anderen übersehen wird.

Was Volksverhetzung ist, ist in diesem Land sehr relativ. Geht man auf eine Anti Israel Demontration, steht man schon unter Beobachtung des Verfassungsschutzes. Wenn man sich dann noch gegen die Politik in Israel ausspricht, kann das schon dazu führen, dass man als Volksverhetzer und Antisemit gilt.
Daher... ist es schwer zu sagen, was nun genau als verhetzend gilt und was nicht.

[RetroWarrior]

Es stimmt zwar, dass beide Seiten von der anderen behaupten, auf dem jeweiligen Auge blind zu sein. Aber das ist ja nicht verwunderlich, außerdem meine ich die auch weniger. Es gibt schließlich nicht nur rechts und links, sondern eigentlich auch die Mitte. Die so viele gerne für sich beanspruchen und die man auch unterschiedlich definieren kann. Somit meine ich vor allem viele Medien, die eher in der Mitte stehen (sollten). Abgesehen, davon, dass generell neutral berichtet werden müsste. Das kann ich aber leider in zu vielen Fällen so nicht mehr feststellen.

Was man hierzulande unter Volksverhetzung versteht, ist ja eigentlich im Strafgesetzbuch definiert. Und was Israel angeht, so kann man aus meiner Sicht dortige politische Missstände durchaus kritisieren, wenn man dabei sachlich bleibt. Jedoch geschieht das selten und wird nur ausgenutzt, um tatsächlich aus bestimmten Gründen gegen Israel zu hetzen. Das Wort "Anti" sagt diesbezüglich schon viel aus. Wenn ich einen Staat für etwas triftig kritisiere und das belegen kann, muss ich nicht unbedingt gegen diesen sein. Aber wenn man beispielsweise auf solche Demos mit expliziter Anti-Israel-Haltung geht, dann liegt der Verdacht des Antisemitismus berechtigt nahe.
Hier zeigt sich übrigens, dass Antisemitismus Extremisten verschiedenster Lager vereint, ob nun rechts, links oder Islam. All diese Extremisten haben sowieso mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede, vor allem die Demokratiefeindlichkeit.

[Dade]

Warum sollte eine Demonstration gegen die Politik in Israel Antisemitismus nahelegen? Da gibt es Juden, Christen und Moslems. Die ständigen Kriegshandlunngen von Israel und Palästina sind z.B. etwas, dass meiner Meinung nach an den Pranger gehört. Aber sobald man sich gegen Israel stellt auch in der Sache, gilt man gleich als Antisemit. Dabei ist mir Religion im Allgemeinen recht egal.

[RetroWarrior]

Wie bereits erwähnt kommt es darauf an, um welche Art Demo es sich handelt und was dort geäußert wird. Es sollte dann eigentlich auch nur um Politik gehen, aber meistens geht es darüber hinaus. Wir hatten im vergangenen Jahr hierzulande verschiedene Demonstrationen und Kundgebungen (harmlos ausgedrückt) gegen Israel, an denen vor allem Linke und Muslime teilnahmen. Was dort zum Großteil vorging, war ungeheuerlich und abstoßend. Den Antisemitismus des Islam beispielsweise kann man im Koran nachlesen, jenen der Linken sieht man vor allem immer dann, wenn es gegen die israelische Politik geht. Auf beiden Seiten verbirgt sich dahinter auch Antiamerikanismus, den ich zutiefst verachte.
Es gab damals zwar auch kritische Stimmen zu diesen Ausuferungen, aber die hielten sich in Grenzen. Hat natürlich vor allem mit dem feigen Appeasement gegenüber dem Islam zu tun.
Kein Vergleich zur heutigen medialen Empörung bezüglich PEGIDA.

Es ist ja gut, dass Du Kriegshandlungen von Israel UND Palästina ansprichst. Wobei im letztgenannten Fall noch Terroranschläge hinzukommen. Ich bin auf den Nahostkonflikt bezogen proisraelisch. Und das hat nichts mit den negativen Abschnitten unserer deutschen Vergangenheit zu tun. Wenn ich der Meinung bin, Israel oder einen Juden aus bestimmten Gründen zu kritisieren, dann mache ich das auch. Ich verbiete mir das nicht aufgrund des Holocaust und halte bekanntlich überhaupt nichts von Political Correctness.
Natürlich gibt es Leute, die jede Kritik direkt als Antisemistismus bezeichnen. Das sind meistens auch dieselben Leute, die in anderen Fällen direkt unberechtigt "Islamophobie", "Rassismus", "Homophobie" oder "Nazi" schreien.
Aber hinter vielem, was sich als Israelkritik tarnt, steckt eben häufig tatsächlich echter Antisemitismus.

Bezüglich Religion kann man das Judentum übrigens nicht nur darauf reduzieren. Anders als bei den beiden anderen monotheistischen Weltreligionen ist man als Jude sozusagen auch Angehöriger eines Volkes, unabhängig von der Nationalität. Eben dieser Aspekt verstärkt noch die Tatsache, dass es hier nur beiläufig um Religion geht. Diesbezüglich gibt es nämlich auch am Judentum so manches zu kritisieren, wie beim Christentum und Islam auch.

Und aus aktuellem Anlass:

Möge Helmut Schmidt in Frieden ruhen!

[Dade]

Abschließend zum Thema Israel kann ich nur sagen, dass ich weder Pro Israel noch Pro Palästina bin. In meinen Augen gehören alle in den gleiche Sack gestopft werden und einmal mit einer Rute draufgehauen. Man trifft meiner Meinung nach immer den Richtigen. Kriegstreiberei von egal welcher Seite ist einfach Mist.

Helmut Schmidt. War ein großer Mann, der sich immer treu geblieben ist. Nichtmal Gesetze haben ihn davon abgehalten immer er selber zu bleiben. Eben ein echtes Original. Möge er in Frieden ruhen.