GC2013: The Legend of Zelda: The Wind Waker HD

[SeriousKano]

Schon mehr als 10 Jahre ist es her, seit Link mit seinem ersten Abenteuer auf dem Gamecube die Gemüter gespalten hat. Während so Mancher mit dem Cel-Shading-Look überhaupt nichts anfangen konnte und sich ein Grafikhighlight wie seinerzeit Ocarina of Time erwartet hat, waren Andere direkt mitgerissen und von der unkonventionellen Richtungsänderung angetan. Mittlerweile zählt das Spiel zu den Klassikern der Reihe und Nintendo hat sich zu einem HD-Remake entschieden. Anspielen konnten wir Links Heimatinsel Präludien, auf der das Spiel seinen Anfang nimmt, sowie den Bosskampf gegen den Maskenkönig, Links Nemesis für die erste Hälfte des Spiels.
Die Steuerung hält keinerlei Überraschungen bereit, weder im positiven noch im negativen Sinne. Kenner des Originals werden sich schnell in die neue Steuerung mit dem Gamepad einfinden, bei der man sich stark auf die alte Tastenbelegung berufen hat. Neu ist, dass man mittlerweile alles, was in der Egoperspektive abläuft wie Bogenschießen, umsehen oder das Zielen mit dem Greifhaken über den Gyrosensor des Wii U Gamepads durchführen kann. Ähnlich wie schon bei Ocarina of Time schwenkt man das Pad leicht durch den Raum und Link folgt den Bewegungen entsprechend. Das funktioniert schneller als mit dem Analogstick, was für Ungeübte gerne mal hektisch werden kann. Mit dem entsprechenden Fingerspitzengefühl und genügend Übung haben wir die Steuerung nach ein bisschen Herumprobieren der alten vorgezogen. Wem das zu viel neumodischer Schnickschnack ist, darf sich aber auch an der konventionellen Analogsteuerung bedienen.



Das Spielmenü wird dieses Mal dauerhaft auf dem Display des Gamepads angezeigt. Von dort lassen sich über den Touchscreen die verschiedenen Submenüs ansteuern und die Items auswählen und auf die entsprechenden Buttons legen. Über den Select-Knopf verlagert sich das Spielgeschehen übrigens auf den Bildschirm des Gamepads und das Menü wird wie früher mit dem Startknopf geöffnet.
Wie man es von einem HD-Remake erwartet, hat sich auch die Grafik verbessert. Trotz des ohnehin zeitlosen Cel Shadings hat Nintendo es geschafft, das Spiel optisch dank feinerer hochauflösender Texturen nochmal einen Tick hübscher aussehen zu lassen. Der Blooming-Effekt, den man in den ersten Bildern noch als zu extrem wahrgenommen hat, wurde deutlich zurückgefahren. Auf dem Gamepad kommt das Spiel trotz fehlendem HD noch sehr ansehnlich daher, auch wenn es leicht verwaschen wirkte.
Ein neues Feature, auf das wir direkt hingewiesen wurden, war die Tingle-Flaschenpost. Da der Tingle Tuner aus dem Original ohne GBA-Unterstützung wegfallen musste, hat man sich stattdessen für eine direkte Integration des Miiverse ins Spiel entschieden. Läuft man den Strand entlang, findet man zufällig Flaschen anderer Spieler, die mit Nachrichten oder Fotos gefüllt sind. In den Optionen lässt sich zudem einstellen, von wem man Nachrichten erhalten und ob man Spoiler vermeiden möchte. Auch wenn wir uns lieber eine 3DS-Integration gewünscht hätten, hat uns das Feature positiv überrascht.
Der Umfang des Spiels wird in etwa dem des Originals entsprechen, da man auf neue Dungeons verzichten wird. Wer also auf grundlegende Neuerungen gehofft hat, wird wohl enttäuscht. Wem das Gamecube-Spiel Spaß gemacht hat und wer sich für eine Neuauflage interessiert, scheint hier gut bedient zu werden. Auch Spieler, die Wind Waker damals verpasst haben, haben hier eine neue Chance.

Ersteindruck: Gut.