Verantwortung für unsere Spielfiguren

[Yvi]

Das ist doch mal ein schönes Thema. Kann mich jetzt nicht entsinnen ob wir so etwas schonmal diskutiert haben, deshalb eröffne ich jetzt mal einfach einen neuen Thread.

Hab heute beim durchblättern der aktuellen Gamesaktuell den "Blog des Monats" in der Zeitschrift gelesen und fand diesen eigentlich recht interessant, was die Thematik anging. Aber auch nur das, denn die Meinung des Blogwriters fand ich eher absurd und musste dazu jetzt mal meine Meinung schreiben
Da dachte ich mir wäre ja langweilig an GA eine Meinung zu schreiben wenn es viel mehr spaß macht mit euch darüber zu diskutieren!
In dem Blog geht es darum das wir als Spieler ja für unsere Spielfiguren Verantwortung übernehmen, sie umsorgen und behüten. Aber lest am besten selbst:

Hier gehts zum Blogbeitrag

Wie seht ihr das? Ich kann die Ansicht des Blogwriters in keinster Weise nachvollziehen. Klar behüte auch ich meine Figuren, schließlich will ich ja das Ende des Spieles erreichen. Aber ich würde das nicht so sehen, dass ich es aus Güte oder Nähe zu meinen Figuren mach. Ich beschimpfe meinen Helden eher, wenn er z.B. schon wieder draufgeht. Da können schon mal Sätze wie "Tja dann stirbst du halt!" rüberkommen (am liebsten wenn der Charakter nicht ausweicht obwohl er das sollte oder nicht schnell genug nachlädt etc.) Da hätte ich jetzt auch keinerlei Mitleid.

Wenn überhaupt dann umsorge ich eher meine Pokemon oder Bewohner aus Animal Crossing (lustigerweise ist mir meine Spielfigur eher egal, die tierischen Bewohner, vor allem Lupo sind mir da um einiges wichtiger )
Trotzdem würde ich das nie so sehen wie in dem Blog beschrieben. Dafür sind es einfach nur Pixelwesen. Und zum Teil gehört es ja zum Spiel diese Charaktere zu "umsorgen".

Bei manchen Spielen kommt sogar eher das Gegenteil zum Vorschein. Da hat man gerade Spaß daran die Figur nicht zu umsorgen sondern eher zu Schaden kommen zu lassen (jeder der Sims spielt hat auch schon einmal absichtlich einen Sims sterben lassen - schwupps ist die Leiter zum Schwimmingpool weg, ausversehen stand das Holzmöbiliar nebem dem Kamin ohne Rauchmelder... )

Ist man sich der Verantwortung bewusst, die man als Spieler dem Spiel bzw. der Spielfiguren gegenüber hat? Existiert sie überhaupt?

Vielleicht mag diese Fragen noch recht merkwürdig erscheinen. Verantwortung für etwas, das nicht lebt?
Kann man das haben?

Ich finde es eher unsinnig darüber nachzugrübeln was wir eigentlich mit unseren Spielfiguren machen. Klar Filme wie Tron oder Gamer sind tolle Unterhaltungen, mehr aber auch nicht. Da finde ich gibt es wichtigeres in der Welt asl sich darüber den Kopf zu zerbrechen was wohl unsere Spielfigur denken würde bzw. fühlt.

Wie seht ihr das?

[Sedriss]

Behüten tut man die Sims oder die Ponys aus Mein Reiterhof.
Aber Spaß bei Seite. In den meisten Spielen sind die generischen Figuren für mich Avatare, die das machen was ich will. Von behüten kann ich da in keinster Weise sprechen. Im Idealfall fiebere ich mit ihnen mit und lasse mich von der Story fesseln, mehr auch nicht. Wenn Sie sterben, dann bin ich auch selbst schuld daran, weil ich das Spiel nich beherrsche. Beschimpfen sollte man sich da besser selbst.

Die große Außnahme stellen für mich Rollenspiele da, in dem man seinen Charakter selbst erschaffen kann. Wer schon mal aktiv in einem MMORPG oder auf klassische Weise RP betrieben hat, der weiß wie schnell einem der eigene Charakter ans Herz wachsen kann. In dem Fall kann man schon von behüten sprechen, es ist schließlich buchstäblich eine eigene Schöpfung. ^^

[Stuessy]

Bei den meisten Spielen ist die Spielfigur einfach nur mein Avatar in der virtuellen Welt. Stirbt sie, weil ich zu doof war, schreie ich sie an und erzähle ihr was für ein Klumpen programmierte Sch***e sie doch ist. Das betrifft alle Spiele die eher auf Geschicklichkeit setzen. Was der arme Donkey Kong schon alles von mir zu hören bekommen hat. Und das Link stumm ist und nicht mehr mit mir reden will, kann ich auch völlig nachvollziehen.

Storygetriebene Spiele, wie westliche* Rollenspiele und Rockstar's Open-World-Spiele, sind da aber eine ganz andere Sache. Wenn ich aus Ungeschicklichkeit sterbe, weil ich eine Klippe runtergesprungen bin oder sowas, dann ärgere ich mich, mache aber die Spielfigur nicht verantwortlich - weil *ich* die Spielfigur bin. Passiert ihr aufgrund der fortschreitenden Story eine Ungerechtigkeit und ich kann Nix dagegen tun, dann geht mir das schon nahe und ich würde ihn am liebsten verteidigen und vor sowas behüten.

In keinem Fall allerdings halte ich die Spielfigur für eine künstliche Intelligenz mit eigenem, schützenswertem leben. In dem Punkt übertreibt die Bloggerin dann doch zu sehr. Die Vorstellung, dass die Figur mich für ihren Gott hält, ist aber immerhin amüsant.

* Bei J-RPG bin ich froh, wenn Charaktere sterben, weil ich die Anime-Typen meistens nicht ausstehen kann.

[Sib]

Gefühle zu den Figuren? Witz xD

Finde es stellenweise sogar lustig, wenn ich sehe, wie Leon in Resi 4 regelrecht abgeschlachtet werden kann oder ich nach dem zwangzigsten Versuch bei einem J´n`R den Tod ins lächerliche ziehe, da habe ich eher mit Mitgefühl mit einigen anderen Charakteren wie z.B. den Kollossen aus Shaod of the Collossus

Sry, aber es sind für mich nur Spiele mit ersetzbaren Figuren, mehr nicht