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SOS-Kinderdorf lehnt Unterstützung von Spieleseiten ab
30.07.2009, 07:17,
#1
SOS-Kinderdorf lehnt Unterstützung von Spieleseiten ab
Ja, es ist mal wieder das Thema, was uns allen zum Halse heraushängt, aber ich finde, diese News ist ein eigenes Thema wert.
Ich halte mich jetzt auch erstmal zurück, um später noch abgekühlt über das Thema diskutieren zu können. Wink

Zitat:Machen wir uns nichts vor: Videospieler haben in Deutschland nach wie vor einen schlechten Stand. Wer die Berichterstattung nach Tragödien wie dem Amoklauf von Winnenden verfolgt hat und selber Videospiele konsumiert, kennt dieses Gefühl der Ohnmacht. Wenn Politiker (bevorzugt aus der Union), die in ihrem Leben noch nie einen Game Boy in der Hand hielten, von "Mord- und Vergewaltigungssimulatoren" fabulieren, die zwar in dieser Art nirgends existieren, aber doch scheinbar eine immanente Gefahr für die Jugend dieses Landes darzustellen scheinen. Wenn Talkshows, Boulevardmagazine und Nachrichtensendungen, egal ob öffentlich-rechtlich oder privat, den Mythos von Counter Strike als primäres Trainingstool für Auftragsmörder rund um den Globus manifestieren. Wenn Figuren wie Christian Pfeiffer wenige Stunden nach schrecklichen Ereignissen im Fernsehstudio sitzen und über abstruse Zusammenhänge zwischen dem Konsum von Videospielen und Gewaltbereitschaft phantasieren, während gleichzeitig an den Bildschirmen bundesweit unzählige, volljährige und mitten im Leben stehende Videospieler vor Unverständnis am liebsten in die Auslegeware beißen würden. Genau dann weiß man wieder , dass man als Videospieler in der Deutschen Medienwelt keine nennenswerte Lobby hat.

Geradezu abwechslungsreich mutet da die Meldung an, dass sich der SOS-Kinderdorf e.V. dem reichlich uninspirierten Einknüppeln auf die Videospiele angeschlossen hat. Grund dafür waren nicht etwa Kinderdörfer, die als Counter Strike Map im Netz kursierten, sondern die Anfrage der Spieleseite Gamersunity, ob SOS Kinderdorf nicht gerne kostenlos auf der Seite Werbebanner schalten lassen möchte. Die Antwort war ebenso unerwartet wie unpassend. Der SOS-Kinderdorf e.V. verzichtete auf die Werbebanner und begründete dies damit, dass man nicht mit "menschenverachtenden" Spielen in Verbindung gebracht werden möchte. Nun steht es natürlich jedem Verein vollkommen frei, wo und wie er beworben werden möchte. Die Art und Weise der Absage aber sorgte bei Julian Rauscher von Gamersunity für Unbehagen:

Man könnte fast meinen, wir seien eine rechtsextremistische Webseite. Offensichtlich verzichtet man bei den Kinderdörfern lieber auf Spenden (und somit darauf, in Not geratene Menschen zu helfen), anstatt möglicherweise mit so etwas Bösem, wie unserer Seite, in Verbindung gebracht zu werden. Ich halte das für feige.

Gegenüber Eurogamer bekräftigte Thomas Laker von SOS-Kinderdorf die Haltung des Vereins, sich nicht von Spieleseiten unterstützen zu lassen:

Tatsache ist, dass über Spielekonsolen, am PC oder online Spiele gespielt werden können, die dem Nutzer Gelegenheit geben, virtuelle Gewalt gegenüber realistischen Abbildern von Menschen auszuüben. Diese Spiele enthalten massive und wirklichkeitsnahe Gewaltdarstellungen, die wir als unethisch ablehnen.

Wir sind besorgt, dass auch junge User über diese Spiele - getarnt als harmlose Unterhaltung - auf vielfältige Weise mit Gewalt in Kontakt kommen können. Deshalb nehmen wir in besonderer Verantwortung für die uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen eine kritische und distanzierende Haltung zu den Inhalten von so genannten Shooterspielen beziehungsweise Online- oder PC-Kriegsspielen ein.

Deutschland im Juli 2009, drei Wochen vor der wichtigsten europäischen Leitmesse, die dieses Jahr in Köln stattfindet. Videospiele sind nach wie vor Feindbild der konservativen Politiker und des Boulevardjournalismus. E-Sport Veranstaltungen werden untersagt, Waffenbörsen am gleichen Ort gestattet. Eine karitative Einrichtung verwehrt sich gegen eine symbolische Unterstützung von einer Spieleseite. Deutsche Videospielszene, quo Vadis?

Quelle

Was sagt ihr zu dieser Diskriminierung der Gamer? Ich persönlich könnte gerade heulen und gleichzeitig vor Wut platzen. Sad
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SOS-Kinderdorf lehnt Unterstützung von Spieleseiten ab - von Sammydluxe - 30.07.2009, 07:17

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